Prisma

Fremde Eizelle, aber die eigenen Gene

Eine neue Methode der Fertilitätsbehandlung soll es möglich machen: Frauen, die auf fremde Spendereizellen angewiesen sind, können ein Baby bekommen, das weitgehend ihre eigenen Gene trägt.

Ein Forscherteam aus Frankreich, Spanien und Italien berichtete kürzlich in der Fachzeitschrift "Human Reproduction" über die neue Technologie. Dabei wird die Eizelle der unfruchtbaren Frau mit der Spendereizelle zusammengebracht und die Membranen beider Zellen fusioniert. Der Zellkern der Spendereizelle wird zuvor entfernt und nach der Membranfusion durch den Zellkern der infertilen Eizelle ersetzt. Die daraus resultierende Eizelle ist dann sowohl "funktionstüchtig" als auch weitgehend mit dem Genmaterial der künftigen Mutter ausgestattet.

Die Methode eignet sich natürlich nur für diejenigen Frauen, bei denen die Unfruchtbarkeit durch defektes Cytoplasma der Eizellen bedingt ist. Dies ist bei weniger als zehn Prozent der Fertilitätsstörungen die Ursache. Den betroffenen Frauen konnte bislang jedoch nur durch Gabe fremder Eizellen zu einer Schwangerschaft verholfen werden. Ein "genetisch" eigenes Kind konnten sie nicht empfangen. Die Methode wird derzeit allerdings erst experimentell erprobt. Ein Datum für einen ersten Versuch "in der Praxis" gibt es noch nicht. ral

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