Arzneimittel und Therapie

FDA-Empfehlung: Kombinationstherapie mit Irinotecan ist neue Referenztherapie in

Für Patienten mit fortgeschrittenem Kolonkarzinom gilt nach einer Presseinformation der Rhone-Poulenc Rorer in den USA nach einer Entscheidung eines Expertengremiums der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA seit wenigen Tagen eine neue Referenztherapie, nämlich die Kombination des Topoisomerase-Hemmers Irinotecan mit 5-Fluorouracil (5-FU) und Folinsäure für die First-line-Therapie.

Keine Empfehlung sprach die FDA-Kommission dagegen für das Platinderivat Oxaliplatin aus. In Europa ist Oxaliplatin seit Mitte letzten Jahres ein zugelassenes Therapieregime bei metastasiertem kolorektalen Karzinom.

Zwei Phase-III-Studien

Das uneingeschränkte Votum der FDA-Kommission für Irinotecan fußt auf zwei klinischen Phase-III-Studien. Danach haben Patienten mit fortgeschrittenem Kolonkarzinom im Vergleich zur Kombinationstherapie ohne Irinotecan statistisch signifikant höhere Remissionsraten von 40 Prozent anstatt 23 Prozent.

Entscheidend für die FDA-Entscheidung war die Tatsache, dass die Patienten mit der Kombinationstherapie hinsichtlich der Überlebenszeit einen signifikanten Vorteil von 2,2 Monaten bei der einen und 3,3 Monaten bei der zweiten Studie hatten. Die mittlere Überlebenszeit mit 5-FU/Folinsäure liegt bei etwa 15 Monaten. Die Kombinationstherapie mit Oxaliplatin führte nicht zu einer statistisch signifikanten Verlängerung der Überlebenszeit.

Günstiges Nebenwirkungsprofil

Auch was die Nebenwirkungen betrifft, schnitt Irinotecan besser ab, heißt es in der Presseinformation. Zwar hatten Patienten, die mit der Irinotecan/5-FU/Folinsäure-Kombination behandelt wurden, signifikant mehr Diarrhöen, Übelkeit und Erbrechen als die Patienten mit der 5-FU/Folinsäure-Therapie, aber signifikant weniger Schleimhautentzündungen und Neutropenien. In jedem Fall waren die Nebenwirkungen reversibel und nicht-kumulativ.

Oxaliplatin wirkt neurotoxisch

Im Vergleich dazu setzte Oxaliplatin den Patienten mehr zu, besonders was die hämatologische und neurologische Toxizität angeht. Kritisch bewertete die FDA-Expertenkommission vor allem die Neurotoxizität der Substanz: Bei 68 Prozent der Patienten kam es zu einer dosisabhängigen kumulativen peripheren Neurotoxizität. Außerdem wurden bei 92 Prozent der Patienten Parästhesien beobachtet, 23 Prozent davon im laryngo-pharyngalen Bereich. In der Folge trat akute Luftnot auf.

Das FDA-Expertengremium entschied sich gegen Oxaliplatin als First-line-Therapie, da durch die Therapie keine erwiesenen Vorteile in der Wirksamkeit, aber zusätzliche Belastungen in Bezug auf Nebenwirkungen und Lebensqualität verursacht wurden. Bei allen untersuchten Parametern profitierten dagegen die mit Irinotecan behandelten Patienten. Weitere Kritikpunkte hatte die FDA-Kommission an dem statistischen Design der Studie, das von den statistischen Experten als problematisch bewertet wurde. Die vorgelegten Irinotecan-Studien wurden als klinisch valide bewertet.

Für Patienten mit fortgeschrittenem Kolonkarzinom gilt in den USA nach einer Entscheidung eines Expertengremiums der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA seit wenigen Tagen eine neue Referenztherapie, nämlich die Kombination des Topoisomerase-Hemmers Irinotecan mit 5-Fluorouracil und Folinsäure für die First-line-Therapie.

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