Prisma

Viagra bei Herz-Kreislauf-Patienten

Die Mehrheit der Herz-Kreislauf-Patienten kann Viagra ohne Risiko anwenden. So das Ergebnis einer schwedischen Studie, in der das Medikament zur Behandlung von Erektionsstörungen gezielt bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt wurde.

224 Patienten nahmen an der doppelblinden, plazebokontrollierten Multizenterstudie teil. Alle litten an Herz- und Gefäßerkrankungen und befanden sich wegen Erektionsproblemen in ambulanter Behandlung. Vor Beginn der Behandlung mit Viagra war mindestens eine Herz-Kreislauf-Erkrankung diagnostiziert worden, vier Fünftel litten unter hohem Blutdruck und jeder fünfte Patient hatte bereits einen Herzinfarkt erlitten. Dennoch erfüllten alle Patienten die Kriterien, die für die Einnahme von Viagra erforderlich sind: die Herz-Kreislauf-Erkrankung war stabil und die Männer wurden nicht mit nitrathaltigen Medikamenten behandelt.

136 der Teilnehmer erhielten während des zwölfmonatigen Studienzeitraums Viagra, die restlichen 88 Plazebo. Ziel der Studie war es, die Verbesserung der Erektionsfähigkeit und die Sicherheit von Viagra bei gleichzeitig bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen nachzuweisen. In der Gruppe, die Viagra einnahm, berichteten 71 Prozent über eine Verbesserung der Erektionsfähigkeit, in der Plazebogruppe waren es 24 Prozent. Als häufigste Nebenwirkungen traten Flush, Kopfschmerzen und Dyspepsie auf, sie waren aber insgesamt nur gering ausgeprägt und meist vorübergehend. Lediglich ein Teilnehmer brach die Studie aufgrund von Nebenwirkungen vorzeitig ab - er gehörte zur Plazebogruppe. ral

Quelle: Journal of the American College of Cardiology 2000, Vol. 35, Nr. 2, Suppl. A, S. 329

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