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Lutz Bäucker: Wieder ein Schritt in Richtung Wieder-Einstieg

Sie kennen sich nicht aus. Heißt es. Sie werden vom Kunden nicht akzeptiert. Fürchten sie. Und sie wissen manchmal gar nicht, ob sie wirklich wollen, was sie möchten. Die Wiedereinsteigerinnen. Die Mütter, die nach Jahren statt in der Küche wieder in der Rezeptur rühren möchten. Die erfahrenen Frauen, die ihren Familien-"Betrieb" locker schmeißen, aber Sorge haben, vorm Apo-Computer in die Knie zu gehen.

"Wir haben keine Lobby", so klingt der Chor der Comeback-Willigen. Stimmt nicht mehr ganz: Das Wiedereinsteigerseminar auf der Interpharm war eine zwar (noch) kleine, aber feine Sache. Sie brachte verunsicherte, orientierungslose Rückkehrer zum Gespräch untereinander, machte Hoffnung auf eine Zukunft im geliebten Beruf und zeigte Wege auf, wie frau wieder hinterm Verkaufstisch ihren "Mann" stehen kann. Großes Kompliment an die beteiligten Fachleute, die mit tollem Engagement jede Menge Tipps und Tricks zum Bestem gegeben haben - zum Wohl einer schweigenden Menge von Apothekerinnen und PTAs, deren vielleicht größtes Problem darin besteht, irgendwo in der Tiefe des Raumes verschwunden zu sein. Dabei könnten wir sie gut gebrauchen - Bedarf wird allenthalben gemeldet. Schade nur: von den Standesorganisationen kommt viel zu wenig - kaum Interesse, kaum Angebote. Die wurschteln in gewohnter Manier vor sich hin.

Hauptsache uns geht's gut. Kompetente Fitness-Trainer für Rückkehrer stehen bereit, ob in Isny, Ludwigshafen oder Bückeburg. Sogar an der Ostsee wartet einer - Fortbildung für Wiedereinsteiger könnte ein gutes Geschäft werden. Man muss sie nur auf den Weg bringen. Wobei natürlich auch die Betroffenen selbst aktiv werden müssen - vielleicht beim nächsten Interpharm-Seminar - dem Comeback-Treff für alle, die so viele Fragen haben, aber sich noch nie getraut haben ...

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