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GKV-Markt 1998: Divergenzen zwischen West und Ost

FRANKFURT (ims). Die Analyse der Verordnungsausgaben im GKV-Arzneimittelmarkt zeigt im Laufe des Jahres 1999 einen deutlichen Abwärtstrend. Die aktuellen Ergebnisse der Studie Xponent MicroMarketer dokumentieren die Entwicklung der Verordnungsausgaben pro 100 Versicherte.

Die Ausgabenanstieg im 1. Quartal 1999 ist unterem anderem auf die starke Grippewelle zurückzuführen. Auffällig ist der Unterschied zwischen den alten und den neuen Bundesländern, wobei mit Ausnahme des 4. Quartals die Ausgaben im Osten höher als im Westen liegen. Gründe für die höheren Ausgaben in den neuen Bundesländern sind primär Morbiditätsunterschiede, vor allem bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Einzig im 4. Quartal 1999 rutschen die Verordnungsausgaben im Osten unter das Westniveau. Aufgrund des starken Budgetdrucks haben die Sparappelle und Regressandrohungen in den neuen Bundesländern vermutlich Wirkung gezeigt.

Unterschiedliche Krankheiten in Ost und West?

Bei der Betrachtung der führenden Arzneimittelgruppen nach ihren Verordnungsausgaben ergeben sich (bezogen auf 100 Versicherte) signifikante Unterschiede zwischen alten und neuen Bundesländern. In den beiden führenden Arzneimittelgruppen Lipidsenker und Ulkustherapeutika liegen die durchschnittlichen Verordnungsausgaben im Westen höher als im Osten; dies gilt ebenso für die Gruppen Antidepressiva und Antipsychotika.

Hingegen sind bei Calciumantagonisten, Insulinen, Betablockern und ACE-Hemmern sowie Impfstoffen die Werte im Osten deutlich höher. Hierfür sind unter anderem Faktoren wie die unterschiedliche Morbidität bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes sowie ausgeprägtere Maßnahmen zur Krankheitsfrüherkennung in den neuen Bundesländern verantwortlich.

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