Prisma

Depressionen durch Augentropfen?

Die medikamentöse Behandlung des Glaukoms mit Dorzolamid kann in Einzelfällen zu Depressionen führen.

Dies teilte die Fachzeitschrift Canadian Journal of Ophthalmology mit. Bei einigen Patienten sei es unter der Behandlung mit Dorzolamid zu einer depressiven Stimmungslage mit zunehmender Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme und allgemeinem Antriebsverlust gekommen, heißt es dort. Mögliche Ursache der Krankheitssymptome könne eine durch Dorzolamid hervorgerufene verringerte Durchblutung bestimmter Hirnregionen sein. Diese Information darf allerdings kein Grund sein, eine Glaukomtherapie abzubrechen, zumal Depressionen unter Dorzolamid nur in Einzelfällen beobachtet wurden. Wird Dorzolamid nicht vertragen, sollte auf andere Glaukomtherapeutika ausgewichen werden.

Allein in Deutschland leiden rund 500 000 Menschen an einem Glaukom. Da die Erkrankung anfangs meist völlig schmerzlos ist, wird sie oft erst spät erkannt. Einmal aufgetretene Schäden lassen sich nachträglich aber nicht wieder reparieren. Je früher ein Glaukom diagnostiziert wird, umso besser für den Betroffenen. Augenuntersuchungen sollten daher spätestens ab dem 40. Lebensjahr als regelmäßige Vorsorgemaßnahme durchgeführt werden. ral

Quelle: Canadian Journal of Ophthalmology 1999, Vol. 34, S. 93-94

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