Praxis

DAZ-Redaktion:Pharmazeutische Betreuung ist machbar

Das 4. ABDA-Symposium zur Pharmazeutischen Betreuung, das vom 17. bis 19. März in Hamburg stattfand, zeigte: Die Pharmazeutische Betreuung ist den Kinderschuhen entwachsen. Abgeschlossene und zum Teil noch laufende Studien belegen, dass Pharmazeutische Betreuung machbar ist. ABDA-Präsident Hans-Günter Friese warb auf dem Kongress dafür, dass diese Art der pharmazeutischen Dienstleistung zunehmend in den Apotheken Platz greifen soll. Rund 400 Teilnehmer informierten sich auf dem Symposium, wie weit die Pharmazeutische Betreuung in Deutschland vorangekommen ist. Elf Seminare befassten sich mit speziellen Fragestellungen rund um Pharmaceutical Care. Die Softwarehäuser präsentierten ihre Entwicklung von Zusatzmodulen für die Apothekensoftware, mit denen die Pharmazeutische Betreuung in der Apotheke dokumentiert und ausgewertet werden kann.

Als 1994 der Startschuss für die Pharmazeutische Betreuung in Deutschland fiel, bediente man sich noch ausländischer Referenten, die für diese Art der Dienstleistungen in Deutschland werben sollten, wie ABDA-Präsident Hans-Günter Friese in seinen Eröffnungsworten anmerkte. Heute steht die Pharmazeutische Betreuung in Deutschland auf eigenen Füßen. Gerade in einer Zeit, in der viel über e-Commerce und Versandhandel diskutiert wird, ist es wichtig, dass sich der Apotheker verstärkt in die Betreuung seiner Patienten einbringt, allerdings muss diese Leistung, der Mehrwert ("added value") zur Ware Arzneimittel, auch dokumentiert werden, um im Wettbewerb der Systeme zu zeigen, dass diese Leistung des Apothekers Vorteile für den Patienten, aber auch für das Gesundheitswesen insgesamt bringt.

Die hervorragende logistische Leistung ist der Eckpfeiler unserer Tätigkeit, hier hat die deutsche Apotheke einen "unglaublich hohen Standard" erreicht, so Friese. Verstärkt muss allerdings heute die "Software zum Arzneimittel", die Beratungsleistung hinzu kommen. Logistik und Beratung sollten immer zeitnah, untrennbar erbracht werden - dies stärkt die Apotheke gegenüber möglichen Versuchen, Versandhandel, e-Commerce oder Arzneimittelbestellung per Internet einzuführen.

Die im Herbst des vergangenen Jahres präsentierten Ergebnisse der Asthma-Studie haben gezeigt, dass Pharmazeutische Betreuung in der Apotheke machbar ist und zu mehr Lebensqualität für den Patienten führt. Diese Studie hat auch gezeigt, dass sich der Apotheker nicht nur bei der Nutzen-Risiko-Bewertung des Arzneimittels einbringen kann, sondern auch bei der Nutzen-Kosten-Betrachtung, Stichwort: Pharmakoökonomie. Dieses Gebiet darf nicht vernachlässigt werden, so Friese. Pharmakoökonomie soll im Übrigen auch ein Bestandteil in der neuen Approbationsordnung werden.

Die Pharmazeutische Betreuung wurde in den ersten Jahren unter dem Aspekt der Machbarkeit gesehen. Mittlerweile geht es also um die konkrete Umsetzung in den Apotheken. Konnte man die ersten Apothekerinnen und Apotheker, die sich an Pharmaceutical Care in Deutschland heranwagten, als Abenteurer bezeichnen, kamen wenige Jahre später bereits die Pioniere. Heute jedoch sind die "Installateure" am Werk, die die Pharmazeutische Betreuung konkret in den Alltag umsetzen.

Mittlerweile wurden Konzepte entwickelt, wie man beginnt, in der Apotheke Pharmazeutische Betreuung einzuführen, "Train the Trainer"-Programme laufen bereits auf Kammerebene, es gibt Manuale zur konkreten Unterstützung. Die Pharmazeutische Betreuung wird auch in Qualitätsmanagementsysteme eingebunden. Man wird diese Dienstleistung heute nicht mehr isoliert sehen können, fügte Friese hinzu, sondern als Teil unserer täglichen Berufsausübung sehen müssen. Friese warb dafür, dass noch mehr Apotheken mit der Pharmazeutischen Betreuung beginnen, aber auch dafür, dass Marktpartner diese Dienstleistungen von Apotheken heute zur Kenntnis nehmen.

Pharmazeutische Betreuung kann verstärkt zum Nutzen für die Patienten eingebracht werden, sollte aber auch in der Politik kommuniziert werden - zum Nutzen des Apothekers. Gerade vor dem Hintergrund der jüngsten Angriffe der Betriebskrankenkassen gegen die Apotheken, die erneut Versandhandel propagieren, ist es wichtig, Pharmazeutische Betreuung als unverzichtbare Dienstleistung einer Apotheke herauszustellen.

Friese warb für Unterstützung der "Förderinitiative Pharmazeutische Betreuung". Er bat um finanzielle und ideelle Unterstützung. Diese Initiative konnte bisher drei Projekte fördern. Ein Projekt ging beispielsweise der Frage nach, wie die Pharmazeutische Betreuung während des Dritten Ausbildungsabschnittes eingebunden werden kann.

Den vollständigen Bericht vom 4. ABDA-Symposium zur Pharmazeutischen Betreuung finden Sie in unserem Kongressbereich eingestellt.

Das 4. ABDA-Symposium zur Pharmazeutischen Betreuung, das vom 17. bis 19. März in Hamburg stattfand, zeigte: die Pharmazeutische Betreuung ist den Kinderschuhen entwachsen. Abgeschlossene und zum Teil noch laufende Studien belegen, dass Pharmazeutische Betreuung machbar ist. ABDA-Präsident Hans-Günter Friese warb auf dem Kongress dafür, dass diese Art der Pharmazeutischen Dienstleistung zunehmend in den Apotheken Platz greifen soll. Auf dem Symposium präsentierten Softwarehäuser ihre Entwicklungen von Zusatzmodulen für die Apothekensoftware, mit denen die Pharmazeutische Betreuung in der Apotheke dokumentiert und ausgewertet werden kann.

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