Arzneimittel und Therapie

Morbus Bechterew: Radiumchlorid [224Ra] ab sofort verfügbar

Mit Radiumchlorid [224Ra] steht seit Anfang diesen Jahres ein Therapiekonzept zur Verfügung, das in der Behandlung des Morbus Bechterew (ankylosierende Spondylarthritis) einen neuen Zugang bietet. Das teilte das Unternehmen Altmann Therapie, Salzgitter, mit.

Die Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew) ist nach der rheumatoiden Arthritis die zweithäufigste entzündliche Systemerkrankung aus dem rheumatologischen Formenkreis. Wie die Erfahrung mit der Anwendung von Radiumchlorid aus 15 publizierten Studien zeigt, ist die Therapie besonders im Krankheitsstadium II und III effizient. Dabei lag die Ansprechrate durchschnittlich über 90%. Radium gehört aufgrund seiner engen chemischen Verwandtschaft mit Calcium zu den "knochensuchenden" Substanzen, die sich fast ausschließlich im Skelett sowie in frischen Gewebsverkalkungen einlagern. Genau in diesen Zonen mit erhöhten Calciumstoffwechsel findet beim Morbus Bechterew das krankhafte Geschehen statt.

Radiumchlorid [224Ra] zerfällt unter Aussendung von Alpha-Teilchen, die im Gewebe eine sehr geringe Reichweite von ca. 0,05 mm haben. Unter der Einwirkung von Radiumchlorid [224Ra] werden die krankhaft gesteigerte Knochenneubildung sowie die örtliche Entzündungsaktivität gehemmt. In den meisten Fällen bewirkt dies eine über Jahre anhaltende Schmerzlinderung bis hin zur Beschwerdefreiheit.

Radiumchlorid [224Ra] wird in der erforderlichen Dosis insgesamt zehnmal im Abstand von jeweils einer Woche i.v. verabreicht. Durchgeführt wird die Therapie in enger Zusammenarbeit mit einem Nuklearmediziner. Die Wirkung hält meist über einen Zeitraum von 6 bis 10 Jahren an.

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