Arzneimittel und Therapie

Multiple-Sklerose-Studie: Frühzeitig und mit der höchsten verträglichen Dos

Neue Resultate der größten und umfangreichsten kontrollierten Langzeitstudie bei Patienen mit schubförmiger Multipler Sklerose bestätigen den anhaltenden Nutzen von Rebif® 22 (micro;g und Rebif® 44 µg, dreimal wöchentlich über vier Jahre. Das berichtete jetzt Ares- Serono.

Die Vierjahresergebnisse der PRISMS-Studie (Prevention of Relapses and Disability by Interferon Beta-1a Subcutaneously in Multiple Sclerosis) zeigen sowohl bei den klinischen als auch mittels Magnetresonanztomographie (MRT) gemessenen Parametern eine Dosis-Wirkungs-Beziehung zu Gunsten der höheren Dosierung von 3 x 44 µg Rebif® gegenüber 3 x 22 µg Rebif®. Zudem belegen die Resultate, dass eine frühzeitige Behandlung einer später einsetzenden Therapie überlegen ist und dass die Wirkung von Rebif® auf die Schubrate sogar größer als bisher angenommen sein könnte.

Insgesamt sprechen die Resultate eindeutig dafür, mit der höchsten verträglichen Dosis zu behandeln, um den maximalen Therapieerfolg zu erzielen und das Fortschreiten der Erkrankung zu bremsen, und zudem möglichst früh mit der Behandlung zu beginnen (entsprechend den Richtlinien der amerikanischen National MS-Society).

Schübe werden reduziert

Die PRISMS-Studie begann 1994 und umfasste 560 Patienten an 22 Zentren in 9 Ländern. Die Zweijahresdaten wurden 1998 publiziert und zeigten, dass sowohl 3 x 22 µg Rebif® als auch 3 x 44 µg Rebif® pro Woche die Anzahl und den Schweregrad der Krankheitsschübe signifikant reduzieren, das Fortschreiten der Behinderung verlangsamen sowie das Ausmaß und die mittels Magnetresonanztomographie (MRT) gemessene Aktivität der Krankheit vermindern. Die neuen Resultate stammen aus der Erweiterungsphase dieser Studie auf vier Jahre.

506 Patienten in der Erweiterungsphase

Über 90 Prozent (506) der ursprünglich aufgenommenen Patienten kamen in die Erweiterungsphase, und die große Mehrzahl von ihnen blieben die vollen vier Jahre in der Studie. Zu den Zielen dieser Erweiterungsphase gehörten die Untersuchung der Langzeitwirkung der Behandlung auf die Schubrate, das Fortschreiten der Behinderung, die Veränderung der MRT-Aktivität und das Ausmaß der Erkrankung, die Dosis-Wirkungs-Beziehung und der Nutzen eines frühzeitigen Therapiebeginns im Vergleich zum späteren Therapiebeginn.

"Diese Resultate sind für MS-Betroffene sehr bedeutsam und positiv. Die Studie war – insbesondere wegen der längsten kontrollierten Erweiterungsphase – die bestangelegte aller bisher bei schubförmiger Multipler Sklerose durchgeführten Interferon- Studien," sagte Dr. Mark Freedman, Direktor der Multiple-Sklerose- Klinik am Ottawa Hospital, General Campus, Medizinprofessor (Neurologie) an der Universität Ottawa und Prüfarzt der PRISMS-Studie.

"Sie zeigt deutlich, dass Beta-Interferone den natürlichen Krankheitsverlauf über vier Jahre – und hoffentlich auch darüber hinaus – drastisch verändern können. Sie betont auch die Notwendigkeit, die Patienten so früh wie möglich mit der höchsten verträglichen Dosis zu behandeln. Nun liegen uns weitere wissenschaftliche Beweise vor, dass wir durch die fortdauernde Gabe von Interferon beta-1a unsere Patienten optimal behandeln können". Die vollständigen Studienresultate werden in Kürze an einem großen Neurologen-Kongress der Öffentlichkeit vorgestellt.

Ares Serono beabsichtigt, anhand dieser Resultate eine erweiterte Anwendung von Rebif® zu beantragen. Rebif® wird von Ares Serono hergestellt und vertrieben und ist weltweit in 50 Ländern einschließlich Kanada, der Schweiz und der Länder der Europäischen Union sowie in Lateinamerika erhältlich.

Weltweit leiden schätzungsweise ein bis zwei Millionen Menschen an Multipler Sklerose, einer chronischen Erkrankung des zentralen Nervensystems, die hauptsächlich junge Erwachsene betrifft und zu fortschreitender Behinderung führt. Gegenwärtig werden die meisten MS-Patienten zunehmend invalide; Studienresultate wie jene der PRISMS-Studie zeigen jedoch, dass neue Therapien wie Rebif® den langfristigen Verlauf von MS günstig beeinflussen können.

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