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Gesundheitsforschung: Uni Bielefeld prognostiziert Medizin im McDonald's Stil

"Super-Angebot: Kopfschmerzbehandlung 30 Prozent günstiger" Ų nach Auffassung von Klaus Hurrelmann, Professor an der Fakultät für Public Health der Universität Bielefeld, werden derartige Slogans für das Gesundheitswesen bald fast so normal sein wie für die Bäckeroder Drogeriebranche, in der Discount-Discount-Unternehmen längst gang und gäbe sind. Arztpraxen, Krankenhäuser, die Rehabilitationskliniken und die Pflegeeinrichtungen würden von einer "McDonaldisierung" erfasst.

"Dieser Trend wird wohl über kurz oder lang das gesamte Gesundheits- und Krankengeschehen von der Wiege bis zur Bahre ergreifen", sagt Hurrelmann. In rund zehn Jahren würden Discount- Ketten, die auf unterschiedlichste medizinische Leistungen spezialisiert sind, in Deutschland einen Marktanteil von 15 bis 25 Prozent erreicht haben.

Den von Hurrelmann prognostizierten Trend zur Bildung von Filialbetrieben hält Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer, bei einer eng begrenzten Zahl von Diagnosen weitgehend für realistisch. Zu Praxisketten könne es etwa bei Laborleistungen, Zelluntersuchungen, vielleicht auch bei ausschließlich auf Laserbehandlungen spezialisierten Augenärzten kommen. "Der Rationalisierungsdruck geht vor allem von den untereinander im Wettbewerb stehenden Krankenkassen aus."

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