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Monsanto und Pharmacia & Upjohn wollen fusionieren

ERLANGEN. Die US-amerikanische Monsanto Company und die Pharmacia & Upjohn haben am 19.Dezember 1999 mitgeteilt, dass sie vereinbart haben, ein neues dynamisches und wettbewerbsstarkes Unternehmen im globalen pharmazeutischen Markt zu formieren.

Wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht, wird das neue Unternehmen nach eigenen Angaben ein expansives Produkt-Portfolio, eine starke Pipeline neuer Produkte einschließlich einer Reihe von Produkten mit Blockbuster-Potenzial und einem jährlichen Forschungsbudget von über 2 Mrd. US-Dollar haben.

Das neue Unternehmen soll außerdem ein voll integriertes Agrargeschäft haben mit einer führenden Rolle in den Bereichen Saatmaterial, Herbizide und Biotechnologie. Schätzungen zufolge dürfte das neue Unternehmen 1999 einen Umsatz von 17 Mrd. US-Dollar erzielen sowie einen Marktwert von mehr als 50 Mrd. US-Dollar besitzen. Damit dürfte es eine starke Marktposition im pharmazeutischen Markt der USA einnehmen. Das US-Geschäft wird mehr als 50 Prozent der weltweiten Pharmaumsätze betragen. Ein Name für das neue Unternehmen wurde noch nicht gefunden.

Die Leute an der Spitze

Fred Hassan, gegenwärtig Chief Executive Officer (CEO) der Pharmacia & Upjohn Inc., wird die Organisation als Präsident und CEO führen. Hassan wird, so die Presseinformation, auch die operationale Verantwortung für das Kerngeschäft des neuen Unternehmens, das pharmazeutische Geschäft, haben. Monsanto Chairman und CEO Robert Shapiro wird "Non-Executive Chairman" für einen Zeitraum von 18 Monaten. Danach wird Fred Hassan Nachfolger. Hauptsitz des neuen Unternehmens wird Peapack N.J. sein, gemeinsam mit dem dort angesiedelten Pharmageschäft. Das Headquarter des Agrargeschäfts wird in St.Louis sein.

Was haben die Aktionäre davon?

Unter den Bedingungen einer Merger-of-Equals-Transaktion, die einstimmig von beiden Board of Directors genehmigt wurde, erhalten die Pharmacia & Upjohn-Aktionäre 1,19 Aktien des neuen Unternehmens für jede Pharmacia & Upjohn-Aktie, die sie gegenwärtig besitzen. Jede Monsanto-Aktie, die vor dem Unternehmenszusammenschluss gehalten wurde, repräsentiert eine Aktie des neuen Unternehmens. Die Transaktion ist für die Aktionäre beider Unternehmen steuerfrei, sie dürfte erwartungsgemäß als "Pooling of Interests" gelten. Die Monsanto-Aktionäre würden annähernd 51 Prozent der Aktien des kombinierten Unternehmens halten.

Das wachsende Pharmageschäft des neuen Unternehmens wird angeführt durch Celebrex, eine innovative Behandlung der Arthritis, eingeführt 1999 mit bisher erzielten Umsätzen von 1,4 Mrd. US Dollar; Xalatan, das nach eigenen Angaben weltweit meist verkaufte verschreibungspflichtige Medikament zur Glaukomtherapie; Detrol (in Deutschland Detrusitol), Behandlung der instabilen Blase; Camptosar, eine Behandlung des kolorektalen Krebses; Zyvox, ein neues Antibiotikum, dessen Einführung für das Jahr 2000 erwartet wird.

Das Unternehmen besitzt ebenfalls ein starkes Consumer Healthcare Business (OTC-Arzneimittel), das von Schlüsselmarken angeführt wird, dazu gehört die Nicorette-Produktfamilie zur Raucherentwöhnung und Rogaine/Regaine zur Behandlung von Haarausfall. Der Abschluss der Transaktion wird für das zweite Quartal 2000 erwartet. Sie ist noch von den jeweiligen Aktionären zu genehmigen und unterliegt behördlicher Überprüfung und üblichen Bedingungen.

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