Prisma

Träumen für ein traumhaftes Gedächtnis

Wer häufig und lange träumt, hat nicht nur interessantere Nächte als traumlose Schläfer - das "Kino im Kopf" führt auch zu verbesserten Gedächtnisleistungen.

So zumindest das Ergebnis einer am Zentralinstitut für seelische Gesundheit (ZI), Mannheim, durchgeführten Studie, an der zehn Versuchspersonen im Alter zwischen 58 und 78 Jahren teilnahmen. Über einen Zeitraum von fünf Nächten hinweg wurden sie im Schlaflabor überwacht und ihre Traumphasen durch Gabe des Cholinesterasehemmers Donepezil (Aricept®) künstlich verlängert. Vor und nach der Schlafphase wurde ihre Gedächtnisleistung mittels verschiedener Denksportaufgaben ermittelt.

Ergebnis: Nach den "traumreichen" Nächten waren die Studienteilnehmer deutlich besser in der Lage, die Aufgaben zu lösen. "Traumschlaf verbessert die Gedächtnisleistung", folgert Medizinerin Bettina Weber daraus und hofft, dass Patienten mit Gedächtnisstörungen künftig von dem Befund profitieren können.

Donepezil ist in Deutschland seit August dieses Jahres zur Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten von Alzheimer-Patienten zugelassen. Ob sich der Wirkstoff auch als "Sandmann" für Patienten mit Gedächtnisstörungen eignet, kann aufgrund der geringen Teilnehmerzahl der Studie zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht gesagt werden. ral

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