Prisma

Plazebo-Nadel soll Wirksamkeit der Akupunktur beweisen

Akupunktur ist nicht nur für den Geldbeutel des Heilpraktikers gut, sondern kann tatsächlich therapeutische Effekte erzielen.

Dies wiesen Heidelberger Forscher um Konrad Streitberger nun mit Hilfe ihrer neuentwickelten Plazebo-Nadel nach. Diese Nadel, nach ihrem Erfinder auch Streitberger Nadel genannt, verursacht beim Aufdrücken auf die Haut zwar einen Stich wie die normale Akupunktur-Nadel, verschwindet dann aber in einer Halterung, anstatt "wirksam" in der Haut steckenzubleiben.

52 Patienten mit schmerzhaften Sehnen-Entzündungen im Schulterbereich nahmen die Heidelberger Mediziner in ihre plazebokontrollierte Studie auf: 25 erhielten tatsächlich eine Akupunktur, der Rest bekam nur die Plazebo-Nadel zu spüren. Ergebnis: Schon nach acht Sitzungen ging es den akupunktierten Patienten deutlich besser als den plazebobehandelten. Die Wissenschaftler sehen dies als Nachweis für die Wirksamkeit der Akupunktur.

Von verschiedenen Seiten kommt allerdings Kritik an der Nachweismethode. So fordert z. B. Ted Kaptchuk von der Harvard Medical School die Durchführung von Doppelblindstudien. Diese sind derzeit jedoch noch nicht möglich, da der Arzt natürlich in jedem Fall die Plazebo-Nadel von der Akupunkturnadel unterscheiden kann.

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