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7. Norddeutscher Zytostatika-Workshop: Fortbildung für onkologisch tätige Phar

HAMBURG (tmb). Über 400 Apothekerinnen und Apotheker aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland sowie einige Vertreter anderer Heilberufe nahmen vom 29. bis 31. Januar am 7. Norddeutschen Zytostatika-Workshop (NZW) in Hamburg-Harburg teil. Dabei waren die Teilnehmer aus öffentlichen Apotheken fast ebenso zahlreich wie die Krankenhauspharmazeuten vertreten. Die Inhalte reichten von Workshops zu speziellen Fragen im Umgang mit Zytostatika über praxisorientierte therapeutische Aspekte bis zur Grundlagenforschung bei der Immuntherapie von Krebserkrankungen.

In seiner Eröffnungsansprache betonte der Präsident der Hamburger Apothekerkammer Dr. Hans-Jochen Gelberg, dass die Inhalte des Kongresses in die Zukunft weisen, die durch eine patientenorientierte Pharmazie und eine enge Kooperation mit der Ärzteschaft bestimmt werde. Außerdem sei der NZW ein Ausdruck für das gute Miteinander der Krankenhaus- und Offizin-Apotheker im Interesse der Patienten. Doch sei das Verschwimmen der Grenzen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung auf beiden Seiten mit Ängsten verbunden. Angesichts der zunehmenden Bedeutung der Onkologie in der ambulanten Versorgung seien die öffentlichen Apotheken in der Pflicht. Daher räume die Apothekerkammer Hamburg der diesbezüglichen Fort- und Weiterbildung einen hohen Stellenwert ein. Die Kammer habe die Weichen gestellt, die onkologische Pharmazie als neuen Weiterbildungsbereich zu etablieren. Dies werde von der Bundesapothekerkammer aufmerksam verfolgt. Hinsichtlich der wirtschaftlichen Aspekte der Zytostatikaverordnungen verwies Gelberg auf den neuen Vertrag zwischen Krankenkassen und Deutschem Apotheker Verband zur Taxierung von Zytostatika-Zubereitungen, der ab 1. Februar gilt. Dieser könne naturgemäß nur ein Kompromiss sein, doch sei entscheidend, dass nun überhaupt eine Kalkulationsgrundlage existiere.

"Der Patient zuerst"

Auch der Chairman des Kongresses, Apotheker Klaus Meier, Hamburg-Harburg, ging auf den wachsenden Anteil der Offizinapotheker unter den NZW-Teilnehmern ein. Er betonte die gemeinsame Zielsetzung der onkologisch tätigen Apotheker in Krankenhaus und Offizin, die von dem Bemühen um die Patienten getragen sei. Die Vision für den onkologischen Pharmazeuten laute: "Der Patient zuerst." Dabei müsse die Individualität jedes Patienten gesehen werden. Der Verwirklichung dieser Vision solle beispielsweise die Zusammenarbeit zwischen der internationalen Organisation der onkologisch tätigen Pharmazeuten (ISOPP) und der Apothekerkammer Hamburg bei der Implementierung einer pharmazeutisch-onkologischen Spezialisierung sowie der NZW dienen. Berichte über das wissenschaftliche Programm des 7. NZW finden Sie in den nächsten Ausgaben der DAZ.

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