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GKV: Ostdeutsche Apotheker über BKK-Funktionär empört

MAGDEBURG (ak). Auf heftige Kritik und Unverständnis sind die Äußerungen des Betriebskrankenkassen-Funktionärs Karl-Heinz Schönbach bei den Apothekerkammern in den neuen Bundesländern gestoßen. Schönbach hatte gegenüber dem Vorsitzenden des Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestages unter anderem sinngemäß geäußert, die Ostapotheken würden Gewinne machen, die ihnen aufgrund der Preisspannenverordnung ohne eigene Arbeit zufallen würden. Er sprach von sogenannten "windfall profits" (siehe AZ Nr. 4 vom 25. Januar).

Die Apothekerkammern in den neuen Bundesländern sehen in dieser Äußerung eine Diffamierung der ostdeutschen Apotheker durch einen westdeutschen Krankenkassenfunktionär. Der Vorwurf von "windfall profits" sei ein kaum zu überbietender Zynismus, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung aller fünf Kammern in den neuen Bundesländern.

Die Kammern in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Thüringen und Sachsen erinnern daran, dass es die ostdeutschen Apotheker gewesen seien, die von April 1991 bis Juni 1993 mit Rechnungsabschlägen die Arzneimittelkosten der Krankenkassen in Milliardenhöhe finanziert hätten.

Nicht ohne Stolz verweisen die ostdeutschen Apotheker auf ihre Leistungsbilanz. Seit 1990 stellen sie in den neuen Bundesländern die qualitätsgerechte Arzneimittelversorgung sicher. Anstatt gebetsmühlenartig immer wieder die Aufhebung des Fremd- und Mehrbesitzverbotes zu fordern, sollte Schönbach, Dezernatsleiter in der Abteilung Verträge des Bundesverbandes der Betriebskrankenkassen (BKK), über Rationalisierungen im eigenen Bereich nachdenken.

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