Arzneimittel und Therapie

TNF-alpha-Antikörper: Infliximab in den USA bei rheumatoider Arthritis zugelass

Am 10. November 1999 wurde Infliximab (Remicade®) aufgrund der guten klinischen Ergebnisse von der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis zugelassen. Darüber informierte jetzt Essex Pharma, die Remicade® in Deutschland zur Behandlung des Morbus Crohn vertreibt. Damit steht in den USA Patienten, bei denen Methotrexat keine ausreichende Wirkung zeigt, eine neue vielversprechende Therapieoption zur Verfügung.

Der TNF-alpha-Antikörper Infliximab reduziert rasch die Entzündungsaktivität, verbessert erheblich die Funktionsfähigkeit und Lebensqualität der Patienten und kann sogar nachweislich die Gelenkdestruktion stoppen.

Grundlage für die Zulassung waren die Ergebnisse der ATTRACT-Studie (Anti-TNF-Trial in Rheumatoid Arthritis with Concomitant Therapy) nach 30 Wochen, einer prospektiv randomisierten Doppelblind-Studie mit 428 Patienten mit schwerer rheumatoider Arthritis. Die Krankheitsdauer lag bei Aufnahme in die Studie bei über acht Jahren, und eine vorhergehende Therapie mit Methotrexat hatte nicht den erwünschten Erfolg gebracht.

Klinische Studie: gute Ergebnisse

Die Ergebnisse sind beeindruckend: Bei 52% aller mit Infliximab behandelten Patienten kam es zu einer signifikanten Verbesserung der klinischen Symptomatik, während sich die Symptome in der Vergleichsgruppe, die mit Methotrexat behandelt wurde, lediglich bei 17% der Patienten verbesserten. Dieser Effekt trat bei der Mehrheit der Patienten bereits innerhalb von zwei Wochen ein und konnte mit weiteren Infliximab-Gaben in jeweils achtwöchigen Abständen aufrechterhalten werden.

Darüber hinaus wurde die Anzahl der geschwollenen Gelenke bei den mit Infliximab behandelten Patienten um 64% im Vergleich zum Ausgangswert reduziert, während unter Plazebo lediglich ein Rückgang von 18% zu verzeichnen war. Die Anzahl der schmerzhaften Gelenke konnte um 69% vermindert werden (Plazebo 28%). Neue, noch unveröffentlichte Ergebnisse der ATTRACT-Studie wurden auf dem Meeting des American College of Rheumatology (ACR) in Boston (13. bis 17. November 1999) erstmals im Einzelnen vorgestellt. Diese Ergebnisse zeigen, dass Remicade® die Krankheitsprogression tatsächlich stoppen kann.

Aufgrund dieser außergewöhnlichen Ergebnisse hatte das "Trial's Safety Monitoring Committee" der ATTRACT-Studie bereits Mitte September 1999 beschlossen, die Studie zu "entblinden", um auch den Patienten der Plazebo-Gruppe die Möglichkeit zu geben, von der Therapie mit Infliximab zu profitieren.

Blockade von TNFα

Der von dem amerikanischen Biotechnologie-Unternehmen Centocor entwickelte monoklonale Antikörper Infliximab blockiert hochselektiv den Tumornekrosefaktor alpha (TNFα). Dieses proinflammatorische Zytokin ist ein wesentlicher Mediator in dem chronischen Entzündungsgeschehen, das bei der rheumatoiden Arthritis letztendlich zu der Gelenkzerstörung führt. Somit greift Infliximab als so genannter "biologic response modifier" direkt in das pathogenetische Geschehen der rheumatoiden Arthritis ein.

In Deutschland steht Infliximab seit Mitte August 1999 für die Therapie des schweren aktiven Morbus Crohn und Morbus Crohn mit Fistelbildung zur Verfügung: Bei dieser chronischen Erkrankung spielt TNFα ebenfalls bei der Aufrechterhaltung des Entzündungsprozesses in der Darm-Mucosa eine Schlüsselrolle. Die Zulassung für die Indikation "Rheumatoide Arthritis" wird in Deutschland für das 1. Quartal 2000 erwartet.

Am 10. November 1999 wurde der TNF-alpha-Antikörper Infliximab (Remicade) aufgrund der guten klinischen Ergebnisse von der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis zugelassen. Darüber informierte jetzt Essex Pharma, die Remicade in Deutschland zur Behandlung des Morbus Crohn vertreibt. Damit steht in den USA Patienten, bei denen Methotrexat keine ausreichende Wirkung zeigt, eine neue Therapieoption zur Verfügung.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.