Arzneimittel und Therapie

Raloxifen: Jetzt auch für die Therapie der postmenopausalen Osteoporose

Zwei Jahre nach Zulassung von Raloxifen zur Osteoporoseprävention wurde der Wirkstoff in einem beschleunigten Zulassungsverfahren nun in den USA auch zur Therapie der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen zugelassen, wie die Lilly Deutschland GmbH berichtet.

Bisher ist Raloxifen (Raloxifenhydrochlorid), ein selektiver Östrogenrezeptor-Modulator (SERM), zur Prävention atraumatischer Wirbelbrüche bei postmenopausalen Frauen mit erhöhtem Osteoporoserisiko weltweit in 59 Ländern zugelassen. Der Antrag zur Erweiterung der Zulassung von Raloxifen auch zur Therapie der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen wurde ebenfalls bereits zentral für Deutschland und weitere europäische Länder eingereicht. In Deutschland wird Raloxifen als Evista® von Lilly Deutschland GmbH vertrieben.

Ergebnisse der MORE-Studie

Grundlage für das beschleunigte Zulassungsverfahren in den USA waren die kürzlich veröffentlichten Dreijahres- Frakturdaten der MORE(Multiple Outcomes of Raloxifene Evaluation-)Studie (s. DAZ 38/99, S. 42 - 45). Die Ergebnisse der Studie belegen, dass Raloxifen das relative Risiko erstmaliger Wirbelfrakturen um 50 Prozent reduziert und zu einer signifikanten Erhöhung der Knochendichte unter Beibehaltung der normalen Knochenhistologie führt.

Raloxifen wirkt östrogenagonistisch auf den Knochen- und Lipidstoffwechsel und östrogenantagonistisch auf das Brust- und Uterusgewebe. Damit besitzt die Substanz die positiven Wirkungen des Östrogens, ohne die unerwünschten Nebenwirkungen - Brustspannen und Monatsblutungen – an Brust und Uterus zu verursachen. Raloxifen ist speziell für Frauen in der Postmenopause entwickelt worden. Es eignet sich nicht für Frauen in den Wechseljahren, die typische klimakterische Beschwerden haben.

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