Arzneimittel und Therapie

Schubförmige MS: Vergleichsstudie Rebif versus Avonex

Ares-Serono International S. A. gab im Oktober den Start der ersten Produkt- Vergleichsstudie mit hoch und niedrig dosiertem Inferon beta-1a zur Behandlung der schubförmigen Multiplen Sklerose (MS) bekannt.

Die Studie mit über 600 Patienten vergleicht das Interferon-beta-1a-Präparat Rebif® bei einer wöchentlichen Dosis von 132 µg (44 µg dreimal pro Woche) mit dem Interferon beta-1a Avonex® bei einer Wochendosis von 30 µg, um herauszufinden, ob höher dosiertes Interferon beta-1a Vorteile für Patienten bietet. Mehrere Studien zeigten eine dosisabhängige Wirksamkeit von Rebif bei der Behandlung von MS. Bis heute gibt es jedoch keine Studie, die die Wirksamkeit der Konkurrenzprodukte direkt vergleicht.

Wirkt höher dosiertes Interferon besser?

Rebif® ist weltweit in 49 Ländern zugelassen, darunter Kanada, die Europäische Union, die Schweiz und Lateinamerika. "Es gibt eine Reihe von klinischen Beweisen, die nahelegen, dass MS-Patienten von höher dosiertem Interferon beta mehr profitieren" , sagte Dr. Patricia K. Coyle, Neurologie-Professorin an der State University of New York in Stony Brook. "Wenn diese Vergleichsstudie bestärkt, was wir bisher feststellen konnten, wird sie zur Festlegung einheitlicher Behandlungsstandards beitragen."

In der Studie Rebif® versus Avonex® werden die üblichen klinischen Endpunkte wie Schübe und Krankheitsaktivität im Gehirn mit Hilfe von Magnetresonanztomographie(MRT-)Aufnahmen in jeder Behandlungsgruppe gemessen. MRT kann die Krankheitsaktivität mit größerer Empfindlichkeit und Objektivität als klinische Bewertungsmethoden messen.

Weltweit 2 Millionen Betroffene

Die MS-Gemeinschaft und insbesondere die amerikanische Multiple Sklerose Gesellschaft befürworten die Vergleichsstudie. " Diese Studie wird wertvolle Informationen für MS-Patienten und ihre Ärzte liefern und den Stellenwert des Dosis-Wirkungs-Effekts in der Therapie mit Interferon beta-1a klar definieren," sagte Dr. Steven Reingold, Vizepräsident für Forschung der amerikanischen MS-Gesellschaft.

Weltweit leiden schätzungsweise ein bis zwei Millionen Menschen an Multipler Sklerose, einer chronischen Erkrankung des zentralen Nervensystems, die hauptsächlich junge Erwachsene betrifft und zu fortschreitender körperlicher Behinderung führt. MS nimmt einen unvorhersagbaren klinischen Verlauf und äußert sich in verschiedenen klinischen Formen. Gegenwärtig werden die meisten MS-Patienten zunehmend invalide, aber Resultate aus Studien weisen darauf hin, dass Behandlungskonzepte mit Beta-Interferonen den langfristigen Verlauf von MS günstig beeinflussen können.

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