DAZ aktuell

Institut für Nikotinforschung und Raucherentwöhnung eröffnet

ERFURT (db). Nikotinforschung in Deutschland hatte bislang keine Adresse. Am 1. Oktober 1999 fand im Haus Dacheröden in Erfurt die Eröffnung des ersten Instituts für Nikotinforschung und Raucherentwöhnung (INR) statt, dessen zukünftiger Sitz sich in der Johannesstraße 85Ų87 befindet. Mit der Gründung dieser einzigartigen Einrichtung soll ein bundesweit fungierendes Kompetenzzentrum für die Nikotinforschung und zu Fragen der Raucherentwöhnung geschaffen werden.

Das Institut möchte als Ansprechpartner für Ärzte und Behörden dienen. Prof. Dr. med. Knut-Olaf Haustein, der die Leitung des INR übernehmen wird, betonte in seiner Eröffnungsrede, dass das Institut in erster Linie kooperativ wirken möchte und nicht als Konkurrenz zu Ärzten gesehen werden sollte.

Forschung, Betreuung und Öffentlichkeitsarbeit

Die drei wesentlichen Funktionen des INR umfassen die Forschung, die medizinische Betreuung sowie die Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit. Haustein besitzt jahrelange Erfahrung in der Nikotinforschung, weshalb sich das INR hauptsächlich mit der Wirkung des Nikotins beschäftigen wird. Die erste Forschungsarbeit, eine Phase- III-Studie zum Nachweis der Wirksamkeit eines Rauchstopps mit Hilfe von Nikotinpflaster und -kaugummi bei Patienten mit Hypertonie, soll bereits im November diesen Jahres anlaufen. Das INR wird sich auch der Weiterentwicklung von Methoden zur Raucherentwöhnung sowie der Initialisierung und Durchführung von Programmen zur Prävention des Rauchens widmen.

Kooperation mit Kassen

Das schon im März 1999 ins Leben gerufene Erfurter Raucherberatungszentrum, das mit dem Gesundheitsamt Erfurt und dem Thüringer Ministerium für Soziales und Gesundheit zusammenarbeitet, wird in das Institut integriert, um eine bessere medizinische Betreuung und Aufklärung leisten zu können. In Kooperation mit den Krankenkassen soll die Beratung von Schwangeren, Schülern und Jugendlichen an erster Stelle stehen, da das Rauchen die höchste Mortalität mit sich bringt. A

llein in der Europäischen Union sterben jährlich 1,1 Millionen Menschen an den Folgen des Rauchens. "Nur durch einen Trend weg von der Zigarette können langfristig Todesfälle in Folge dieser häufigsten Drogenanwendung vermieden werden", so der stellvertretende Vorsitzende des Instituts, Dr. Karlheinz Mulzer. Gerade deshalb müssen vor allem Jugendliche auf die Langzeitschäden hingewiesen werden, die durch das Rauchen entstehen.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.