Prisma

Auch die besten HIV-Therapeutika sind zu schwach

Selbst die derzeit wirkungsvollste zur Verfügung stehende Kombination an antiretroviralen Arzneimitteln scheint nicht in der Lage zu sein, aktive HI-Viren vollständig aus dem Blut von HIV-Patienten zu eliminieren.

Diese Aussage veröffentlichten Wissenschaftler vom Jefferson Medical College vor kurzem in der Fachzeitschrift JAMA. Bislang ging man davon aus, dass HIV-Patienten, die mit der so genannten HAART (highly active antiretroviral therapy) behandelt werden, zwar noch ruhende Virus-Reservoirs in verschiedenen Geweben aufweisen - aktiv sich vermehrende HI-Viren im Blut wurden unter HAART bislang jedoch nicht beobachtet. Wie die amerikanischen Wissenschaftler nun feststellten, beruht dieser Umstand allerdings nicht darauf, dass tatsächlich keine aktiven HI-Viren mehr im Blut vorhanden sind, sondern dass die Nachweismethoden nicht ausreichten.

Die Forscher untersuchten das Blut von 22 mit HAART behandelten HIV-Patienten mittels ultrasensibler molekularbiologischer Techniken. Sämtliche Blutproben wiesen aktiv sich vermehrende HI-Viren auf, wenn auch in sehr geringen Mengen.

Quelle: Journal of the American Medical Association 1999, Vol. 282, Nr. 17, S. 1627-1632

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