Prisma

Homocystein als Risikofaktor für Schlaganfall bei Kindern

Möglicherweise sind erhöhte Homocysteinwerte für Schlaganfälle im Kindesalter verantwortlich.

Schlaganfälle in jungem Alter sind selten (etwa 3 pro 100 000 Menschen pro Jahr). Trotz intensiver Bemühungen gelingt es in 20 bis 50% dieser Fälle nicht, eine Ursache festzustellen. Potenziell könnten hier erhöhte Homocysteinwerte von Bedeutung sein. Sollte sich dieser Verdacht bestätigen, wäre das ein Beitrag, diese "Dunkelziffer" zu verringern.

Im Rahmen einer Fall-Kontroll-Studie wurden 45 Schlaganfälle von 30 Jungen und 15 Mädchen im Alter von 0 bis 18 Jahren mit einer sorgfältig ausgewählten Kontrollgruppe von insgesamt 234 Jungen und Mädchen verglichen. Insgesamt ließ sich ein deutlicher Anstieg der Homocysteinwerte in Abhängigkeit vom Alter feststellen, bei Teenagern waren die Werte der männlichen Teilnehmer (nicht unerwartet) signifikant höher als die der weiblichen. 18% der Kinder und Jugendlichen mit Schlaganfall hatten Homocysteinwerte oberhalb eines altersadjustierten Grenzwertes gegenüber 5% in der Kontrollgruppe. Dies entspricht einer Risikozunahme um 340% über alle Altersgruppen bei einer Zunahme um 640% bei Kindern ab 5 Jahren. Damit ist die Hyperhomocysteinämie offensichtlich ein relevanter Risikofaktor für Schlaganfälle im Kindesalter. hgn

Quelle: Circulation 1999, Vol. 99, S. 2070-2072

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