Prisma

Individuelle Implantate just-in-time

Wissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität Jena haben ein neues Verfahren entwickelt, mit dem individuelle Implantate in kürzester Zeit passgenau modelliert und gefertigt werden können.

Das zum Patent angemeldete Verfahren wird bislang nur bei Operationen am Schädel eingesetzt. Vorliegende zweidimensionale computertomographische Daten des verletzten Patientenschädels werden so aufbereitet, dass ein dreidimensionales Modell entsteht. Diese Simulation wird anschließend mit einem Referenzmodell verglichen. An diesem Referenzschädel wird die geschädigte Stelle exakt bestimmt und das Implantat vor der Operation virtuell modelliert. Die Daten werden dann per Internet versandt, damit umgehend die Anfertigung des passgenauen Knochenersatzes gestartet werden kann. Prinzipiell können Chirurgen somit von jedem Ort der Welt aus ein individuelles Implantat bestellen.

Bisher wurden mit Hilfe des neuen Verfahrens rund 20 Operationen durchgeführt, bei denen in einem Arbeitsgang Geschädigtes herausgeschnitten und das Implantat eingesetzt werden konnte. Bis Mitte nächsten Jahres will die Forschergruppe das Verfahren weiterentwickeln. Noch werden rund zwei Tage für die Anfertigung eines Implantats mit mittlerem Schwierigkeitsgrad benötigt - eine vergleichsweise geringe Zeit, die aber noch verkürzt werden soll.

Quelle: Pressemitteilung der Friedrich-Schiller-Universität Jena

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