Arzneimittel und Therapie

Frontale androgenetische Alopezie: Neue Studie zur Wirksamkeit von Finasterid

Für Männer mit androgenetischer Alopezie im Scheitelbereich hat sich die Behandlung mit dem 5-Alpha-Reduktasehemmer Finasterid (Propecia®) als erfolgreich erwiesen. Nun zeigt nach Informationen von MSD Sharp & Dohme GmbH eine kürzlich publizierte Studie, dass auch Männer mit frontalem Haarausfall von einer Therapie mit Finasterid profitieren.

Besonders Männer mit einer für jedermann sichtbaren Alopezie im Frontbereich leiden oft sehr unter dieser Form des Haarausfalls. Ob auch diese Patientengruppe von einer Therapie mit Finasterid (1 mg/Tag) profitieren kann, war Gegenstand einer multizentrischen, plazebokontrollierten Doppelblindstudie, die J. Leyden et. al. im Journal of the American Academy of Dermatology (1999; 40: 930-7) veröffentlichten.

Die Studie lief über insgesamt zwei Jahre, wobei das zweite Jahr als offene Extensionsstudie konzipiert war. An der Studie waren insgesamt 326 Männer mit einer frontalen Alopezie im Alter zwischen 18 und 40 Jahren beteiligt. Etwa 50% der Männer litten darüber hinaus an einer Alopezie im Vertexbereich. Aus klinischer Sicht ist bemerkenswert, dass der Haarverlust im Mittel schon mit 26 Jahren begonnen hatte.

Studienergebnisse im Überblick

Wie die Auswertung der Studiendaten zeigt, kam es bei den Männern der Verumgruppe, verglichen mit den Männern der Plazebogruppe, zu einer statistisch signifikanten Steigerung des Haarwuchses im Frontalbereich (9,6 ± 1,5 Haare in einem 1cm² großen Areal). So stellten die Untersucher fest, dass bei 70% der Finasterid-Patienten der Haarverlust nach einem Jahr Therapie gestoppt wurde.

Bei 56% der Plazebo-Patienten setzte sich der Haarverlust hingegen weiter fort. Bereits nach sechs Monaten Therapie kam es bei den Patienten unter Finasterid zu einer Steigerung des Haarwachstums, die über den gesamten Studienzeitraum anhielt. Dies bestätigen die untersuchenden Ärzte ebenso wie die zur Evaluation des Therapieerfolgs angefertigte Fotodokumentation.

In einer anderen Studie an Patienten mit Haarverlust im Scheitelbereich hatte sich gezeigt, dass die Haarzahl auch im Scheitelbereich deutlich zunahm, und zwar um 107 Haare in einem 5,1cm² großen Areal (Differenz zwischen Verum- und Plazebogruppe). Allerdings, so die Autoren Leyden etal., sind diese Unterschiede nicht direkt vergleichbar, weil sich die ausgewählten Kopfhautareale in dieser Studie unter anderem in der Haardichte deutlich unterscheiden.

Entscheidend für die Akzeptanz und Compliance einer Therapie ist aber nicht zuletzt die Zufriedenheit der Patienten. Erwartungsgemäß schneidet hier die Behandlung mit dem 5-Alpha-Reduktasehemmer sehr gut ab, wie die Auswertung von Fragebögen ergab, die von den Patienten ausgefüllt wurden. Hier zeigte sich, dass die Verumpatienten beispielsweise mit der Erscheinung ihres Haares, dem Haarwachstum oder der Verlangsamung des Haarverlusts nach sechs Monaten statistisch signifikant zufriedener waren als die Plazebopatienten.

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