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Inline-Skating: Von wegen gelenkschonend

Inline-Skating hat als Trendsport mehr und mehr die Freizeitwelt erobert. Das Fahren auf Rollen gilt als kreislauffördernd, venenfreundlich und gelenkschonend. Letzteres wurde allerdings auf dem diesjährigen Kongress der Gesellschaft für orthopädischtraumatologische Sportmedizin (GOTS) relativiert.

Die Geschwindigkeit beim Skaten wird durch hohe Rotationskräfte in den Gelenken erzeugt. Die Folge ist eine erhöhte Inzidenz der Epiphyseolysis capitis femoris (Verschiebung des Schenkelhalses mit Symptomen wie Knieschmerzen, Bewegungseinschränkung, Außendrehstellung des Beines bis hin zur Beinverkürzung). Hoch ist zudem das Unfallrisiko, das mit 12 Verletzten je 1000 aktiven Skatern mit dem Risiko bei Ballsportarten, Mountainbike und Snowboard vergleichbar ist. Bei einer 1997 durchgeführten Befragung von 235 Inline-Skatern berichteten 63,4% über Verletzungen und 51,9% beklagten Überlastungsbeschwerden.

Besonders häufig kommt es zu Prellungen und Frakturen. Typische Verletzungen sind auch Verstauchungen, insbesondere des Hand- oder Kniegelenks. Überlastungsschäden treten vor allem an Rücken und Knie auf. Insgesamt ist der gelenkschonende Aspekt des Inline-Skatens nach Meinung der Sportorthopäden angesichts der hohen Rotationskräfte und des Unfallrisikos geringer als bisher angenommen. Skater sollten daher auch unbedingt die vollständige Schutzausrüstung mit Helm, Knie-, Ellenbogen- und Handschutz tragen. klink

Quelle: Jahreskongress der GOTS, 25.- 27.6.1999, München

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