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Apothekerverband Nordrhein: Gesundheitsministerin pflanzte Ginkgo-Bäume

Die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Birgit Fischer hat am "Tag der Apotheke" in Düsseldorf zwei Ginkgo-Bäume gepflanzt. Initiatoren der Pflanzaktion, die in unmittelbarer Nähe des Nordrhein-Westfälischen Landtages stattfand, waren die nordrheinischen Apotheker. Beim zweiten "Tag der Apotheke" standen pflanzliche Arzneimittel im Mittelpunkt der Aktionen.

Mehr als ein Arzneimittel

Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein e.V., begründete die Wahl der Bäume: "In der westlichen Medizin wird seit rund einem Vierteljahrhundert ein Extrakt aus Ginkgo-Blättern therapeutisch eingesetzt. Die Wirkung auf Hirnstoffwechsel und Durchblutung ist allgemein anerkannt." Doch nicht nur die Naturwissenschaftler widmeten sich dem chinesischen Fächerblattbaum.

Auch Goethe inspirierte die zweilappige Form des Ginkgo-Blattes so sehr, dass er sie in einem Gedicht verewigte. "Passend zum Goethe-Jahr und dem Schwerpunktthema pflanzliche Arzneimittel eignet sich der Ginkgo-Baum besonders gut, unsere Arbeit als Apotheker zu symbolisieren", betont Karl-Rudolf Mattenklotz, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein. "Die interessante Form der Blätter fasziniert den Betrachter und erinnert daran, dass nicht nur Arzneimittel, sondern auch Sinneswahrnehmungen unser Wohlbefinden bestimmen."

Gute Beratung senkt Gesundheitskosten

Die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Birgit Fischer rief die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, Apothekerinnen und Apotheker gezielt als Fachleute für Arzneimittel anzusprechen: "Wir können es uns nicht leisten, dass nahezu 50 % der Arzneimittel unvorschriftsmäßig oder überhaupt nicht, bis zu 30% so falsch eingenommen werden, dass es zu Gesundheitsschäden kommt, und rund 5% aller Krankenhauseinweisungen durch unerwünschte Arzneimittelwirkungen verursacht sind."

Verstärkte qualifizierte Beratung in den Apotheken - so die Ministerin weiter - solle dazu beitragen, die Qualität der gesundheitlichen Versorgung zu verbessern wie auch die Kosten im Gesundheitswesen zu senken. Pläne der Apothekerkammern zur pharmazeutischen Betreuung und Qualitätsverbesserung in der Arzneimittelberatung seien zu begrüßen. Fundierte Beratung zum Arzneimittel sei der wichtigste Garant für die Zukunft der Apotheken. Man sei sich heute einig, dass der Erfolg einer Heilbehandlung in hohem Maße von der aktiven Beteiligung der Patientinnen und Patienten abhängt. Diese Compliance sei nur zu erreichen, wenn die Patienten über ausreichende Informationen verfügen. Hier komme es ganz wesentlich auf das Engagement der Ärzte und der Apotheker an.

Zur Finanzierung der Arzneimittel sagte Ministerin Birgit Fischer: "In diesem Jahr stehen für Arznei- und Heilmittel rund 39 Milliarden DM zur Verfügung, fast 6 Milliarden DM mehr als 1996. Das reicht für eine qualifizierte Versorgung aus." Mit der von der Bundesregierung geplanten Positivliste solle die Qualität der Arzneimitteltherapie verbessert werden. Zweckmäßige und wirksame Arzneimittel sollten von unzweckmäßigen getrennt und die finanziellen Mittel damit gezielter für eine wirksame Arzneimitteltherapie eingesetzt werden. Arzneimitteltherapie sei auch zukünftig finanzierbar. Auch neu zugelassene, therapeutisch sinnvolle Arzneimittel sollen kurzfristig in die Positivliste aufgenommen werden.

Ministerin Birgit Fischer forderte die Apothekerinnen und Apotheker auf, am Wettbewerb um Qualität, Wirtschaftlichkeit und Zielgenauigkeit der Versorgungsstrukturen im Gesundheitswesen mitzuarbeiten. Es liege an allen Beteiligten, gemeinsam den Wettbewerb so zu gestalten, dass nicht Verteilungsinteressen, sondern das Patientenwohl im Mittelpunkt steht.

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