Prisma

Kein Zusammenhang zwischen Hepatitis-B-Impfstoffen und MS

Rekombinante Impfstoffe gegen Hepatitis B standen immer wieder im Verdacht, an der Entstehung von Autoimmunerkrankungen beteiligt zu sein. Eine kürzlich in der Fachzeitschrift "Nature Medicine" veröffentlichte epidemiologische Studie spricht allerdings gegen diese Annahme.

100 derartige Fälle registriert worden. Bei der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA sind bis 1998 ebenfalls 111 Fälle dokumentiert worden. Experten der amerikanischen Arzneimittelbehörde, Impfstoffhersteller und Kritiker der rekombinanten Impfstoffe waren sich schnell einig, dass der Verdacht gegen die Impfstoffe durch epidemiologische Studien an ausreichend großen Populationen überprüft werden müsse. 1998 wurden mehrere solche Studien begonnen.

Jetzt hat Dr. Frauke Zipp von der Berliner Charité die erste große epidemiologische Untersuchung veröffentlicht. Sie ging der Frage nach, ob Entmarkungserkrankungen des zentralen Nervensystems, insbesondere Multiple Sklerose, unter Geimpften überproportional häufig sind. Dazu hat Dr. Zipp Krankenversicherungsdaten von 134698 Amerikanern ausgewertet. 27229 von ihnen waren zwischen 1988 und 1995 mit rekombinanten Vakzinen gegen Hepatitis B geimpft worden, die übrigen 107469 dienten als (nicht-geimpfte) Kontrollpersonen.

Zipp fand für drei Jahre nach der Impfung keinen signifikanten Unterschied in der Häufigkeit neu diagnostizierter Entmarkungskrankheiten (insbesondere Multipler Sklerose) zwischen Geimpften und Nichtgeimpften, weder zu irgendeinem Zeitpunkt innerhalb der Nachbeobachtungszeit, noch bezogen auf das Alter der Geimpften. s. sch

Quelle: Pressemitteilung der medizinischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, Nature Medicine 1999, Vol. 5, S. 964-965

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