Arzneimittel und Therapie

Eptifibatid: Zulassung rückt näher

Das CPMP (Committee for Proprietary Medicinal Products) der europäischen Bewertungsstelle EMEA (European Agency for the Evaluation of Medicinal Products) hat die Zulassung des GP IIb/IIIa-Hemmers Eptifibatid (Integrilin(r)) zur Infarkt-Prävention bei Patienten mit instabiler Angina pectoris/Non-Q-Wave-Myokardinfarkt, allgemein als akutes koronares Syndrom bezeichnet, empfohlen.


Die Meinung des CPMP ist ausschlaggebend für die europäische Zulassung, die in der Regel etwa vier Monate nach Vorliegen des CPMP-Statements erteilt wird. Die zentrale europäische Zulassung wird ein einheitliches Labeling in allen 15 europäischen Staaten zur Folge haben.

PURSUIT: Durchbruch beim akuten koronaren Syndrom


Eptifibatid ist ein Vertreter der neuen Klasse der GP IIb/IIIa-Rezeptor-Antagonisten. Diese Substanzen wirken der Thrombozytenaggregation entgegen, indem sie die Bindung von Fibrinogen an die GP IIb/IIIa-Rezeptoren der Plättchen hemmen. Der klinische Nutzen von Eptifibatid bei akuten koronaren Syndromen, d.h. bei instabiler Angina pectoris und Non-Q-Wave-Infarkt (nicht transmuraler Infarkt) ist gut belegt. In PURSUIT (Platelet IIb/IIIa in Unstable Angina: Receptor Suppression Using Integrilin Therapy) verminderte Eptifibatid signifikant das Risiko von Patienten mit akuten koronaren Syndromen, einen Myokardinfarkt zu entwickeln bzw. zu sterben. Eptifibatid war in der internationalen Untersuchung, die im August 1998 im renommierten New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde, zusätzlich zu der im jeweiligen Land üblichen Therapie bei akuten koronaren Syndromen eingesetzt worden.
Weltweit müssen jährlich rund zwei Millionen Menschen wegen eines akuten koronaren Syndroms stationär behandelt werden. Etwa 10 bis 12% der Patienten entwickeln innerhalb von 30 Tagen einen transmuralen Myokardinfarkt, 3 bis 5% sterben daran.

Bei konservativen und invasiven Strategien von Nutzen


In den USA wurde Eptifibatid bereits im letzten Jahr von der FDA (Food and Drug Administration) zur Behandlung von Patienten mit akuten koronaren Syndromen zugelassen, und zwar als Bestandteil konservativer wie invasiver Strategien. Eptifibatid ist zusätzlich auch zur Behandlung von Patienten zugelassen, bei denen perkutane koronare Eingriffe (PTCA) durchgeführt werden.
In Europa wird Eptifibatid von Schering-Plough vertrieben werden, in Deutschland von der Tochtergesellschaft Essex Pharma GmbH. Quelle
Presseinformation der Essex Pharma GmbH, München.
daz

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