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Walter Riemerschmid gestorben

ESCHBORN (abda). Walter Riemerschmid, Ehrenpräsident der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, ist am 31. Dezember 1998 im Alter von 90 Jahren gestorben.

Wie kaum ein anderer hat er sich Verdienste um die Apothekerinnen und Apotheker sowie um das Apothekenwesen erworben. Seit 1952 Präsident der bayerischen Landesapothekerkammer, wurde Walter Riemerschmid 1969 zum Präsidenten der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände gewählt. Dieses Amt hatte er bis 1976 inne. Seitdem war er Ehrenpräsident des Dachverbandes der deutschen Apothekerinnen und Apotheker. Dem Aufsichtsrat der Deutschen Apotheker- und Ärztebank gehörte er viele Jahre an, von 1984 bis 1988 war er dessen Vorsitzender.

In die durch Riemerschmid entscheidend mitgeprägte berufspolitische Ära fielen in Bayern der Ausbau der Bayerischen Apothekerversorgung, die Gründung der Verrechnungsstelle der Süddeutschen Apotheken (VSA) sowie die Gründung der genossenschaftlichen pharmazeutischen Großhandlung Sanacorp. Auf Bundesebene galt es, die harten Auseinandersetzungen um die Arzneitaxe und die Arzneimittelpreisverordnung zu modernisieren.

In dieser auch innerverbandlich schwierigen Situation war es Walter Riemerschmid, der mit seiner Souveränität und Gelassenheit die Integrationsfigur darstellte, die letztlich die Grundlage für einen tragfähigen Kompromiss sicherte. Sein herzlicher, unvoreingenommener Umgang mit Menschen und Kollegen war dabei beispiellos. Nicht zuletzt diese Fähigkeiten trugen ihm den Ehrentitel eines "elder statesman" der Apotheker ein.

Für seine Verdienste um die Apotheker und um das Gesundheitswesen wurde Walter Riemerschmid vielfältig geehrt. Er war Inhaber des Großen Bundesverdienstkreuzes und Träger des Bayerischen Verdienstordens. Die Apotheker ehrten sein Wirken mit der Verleihung der Hans-Meyer-Medaille der ABDA, des Lesmüller-Rings und des Ehrenzeichens der bayerischen Apotheker.

Die Apothekerinnen und Apotheker verlieren mit Walter Riemerschmid einen Kollegen, der sich in besonderer Weise um den Berufsstand verdient gemacht hat.

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