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Zeneca und Astra wollen sich zusammenschließen

LONDON/PLANKSTADT (aza). Die Vorstände von Zeneca und Astra haben einstimmig einer Fusion zu einem neuen Konzern gleichberechtigter Partner zugestimmt. Dieser wird den Namen AstraZeneca tragen. Dadurch entsteht der drittgrößte Pharmakonzern der Welt mit einem Börsenwert von 67 Mrd. US-Dollar, so eine Presseinformation dieser Unternehmen.

Auf der Basis der anteiligen Börsenwerte beider Unternehmen werden die Aktionäre von Zeneca 53,5% und die Aktionäre von Astra 46,5% vom gezeichneten Gesamtkapital von AstraZeneca halten.

1997 belief sich der kombinierte Pharmaumsatz der beiden Unternehmen auf 11,5 Mrd. US-Dollar, der Gesamtumsatz auf 15,9 Mrd. US-Dollar. Der Gewinn vor Steuern betrug 3,5 Mrd. US-Dollar. Die Ausgaben für Pharmaforschung und -entwicklung betrugen insgesamt 1,9 Mrd. US-Dollar.

AstraZeneca wird nach eigenen Angaben eine weltweit führende Position in fünf Indikationsgebieten einnehmen: Magen-Darm-Erkrankungen (Nr.1), Anästhesie (Nr.1), Onkologie (Nr.2), Atemwegserkrankungen (Nr.4), Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Nr.5).

AstraZeneca wird seinen Hauptsitz in Großbritannien haben mit der Zentrale in London. Der Sitz der Forschungs- und Entwicklungszentrale wird in Schweden sein mit weiteren Forschungsstätten in Großbritannien und den USA.

Der Vorstand setzt sich aus Mitgliedern von Zeneca und Astra zusammen. Tom McKillop von Zeneca wird den Vorstandsvorsitz des neuen Konzerns übernehmen, Percy Barnevik wird Vorsitzender des Aufsichtsrates.

Mit der Fusion wollen Astra und Zeneca ein gemeinsames Unternehmen gründen mit einer weltweit führenden Position in Marketing und Vertrieb, einer starken Forschungs- und Entwicklungsbasis für zukünftiges Wachstum und ausreichender finanzieller Stärke, um strategisch flexibel zu sein. Es wird erwartet, daß in den ersten drei Jahren nach dem Zusammenschluß weltweit 6000 Arbeitsplätze abgebaut werden müssen.

Die Zeneca-Gruppe erzielte in Deutschland 1997 einen Umsatz von 957 Mio. DM. Auf den Geschäftsbereich Arzneimittel entfielen dabei 573 Mio. DM (Inland: 385 Mio. DM; Export: 188 Mio. DM), auf den Geschäftsbereich Agro entfielen 16 Mio. DM und auf den Geschäftsbereich Spezialitäten 218 Mio. DM.

Zum 31. Dezember 1997 beschäftigte die Zeneca-Gruppe in Deutschland 1045 Mitarbeiter, davon im Bereich Arzneimittel in Plankstadt 887 Mitarbeiter, im Bereich Agro in Frankfurt 90 und im Bereich Spezialitäten in Frankfurt und Hamburg 68 Mitarbeiter. Welche Auswirkungen der Zusammenschluß auf Zeneca in Deutschland haben könnte, läßt sich derzeit noch nicht absehen.

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