Prisma

HIV-1: Reservoirs in Zervikal- und Samenflüssigkeiten

HIV-1 kann in Zervikal- und Samenflüssigkeiten auch unter hochpotenter antiretroviraler Therapie überleben.

Das berichtete Dr. Roger J. Pomerantz, Thomas Jefferson University Philadelphia, auf der 5th Conference on Retroviruses & Opportunistic Infections, die vom 1. bis 5. Februar 1998 in Chicago stattfand. Es existieren Zelltypen, die HIV-1-Virionen und Nukleinsäuren tragen und damit ein resistentes Reservoir in unterschiedlichen Körperflüssigkeiten und Zelltypen bilden. Pomerantz wies auf zukünftige Untersuchungen hin, die notwendig sind, um die Bedeutung dieser Zellen zu entschlüsseln. Bisher sei man davon ausgegangen, daß die Virusreplikation im Blut und im lymphatischen Gewebe durch eine hochpotente antiretrovirale Therapie wesentlich gebremst wird. Prof. David Ho, Aaron Diamond AIDS Research Center, New York, zeigte die Ergebnisse einer Dreifachkombination (zwei Nukleosidanaloga und ein Proteaseinhibitor). 18 Patienten (4 chronisch und 14 akut infiziert) wurden über 30 Monate behandelt. Sowohl die konventionelle Messung mit dem b-DNA-Test (500 Kopien) und dem ultrasensitiven Amplicor-Test® (20 Kopien) bestätigten die komplette Virussuppression im Plasma. In parallel untersuchten Lymphgeweben ließen sich noch sehr vereinzelt produktive HIV-infizierte Zellen nachweisen. Die vollständige Suppression auch dieser Residuen könne noch Jahre dauern, resumierte Ho.

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