DAZ aktuell

Einwurf: Apotheken-TÜV

Der Vorschlag machte sofort Ärger. Als der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes einen Ärzte-TÜV empfohlen hatte, der Noten für Mediziner und Kliniken als Qualitätsmaßstab vergeben und eine Schwarze Liste für schlecht arbeitende Ärzte und Krankenhäuser erstellen sollte, schlugen Ärzteverbände gleich zurück. Sie forderten im Gegenzug einen TÜV für Krankenkassen. So könne viel Geld gespart werden. Argumentierte man hier wie dort. So könnten bei den einen wie bei den anderen die Schwarzen Schafe schnell identifiziert und zur Rechenschaft gezogen werden. Skandale hüben wie drüben gäben Anlaß genug für solche Maßnahmen. Falsche Abrechnungen auf der einen Seite, Verschleuderung von Versichertenbeiträgen auf der anderen Seite. Helau und Alaaf, das paßte so richtig in die Karnevals- und Faschingszeit. Erstaunlich nur, daß nicht gleich auch ein Apotheken-TÜV gefordert wurde. Mit Zensuren zwischen 1 und 6 oder nach Punktbewertung von 1 bis 100. Tatsächlich fände ich es gar nicht schlecht, wenn die Kunden und Patienten ihren Apotheken Zensuren geben würden. Dann würde sich nämlich schnell herausstellen, wie gut das Image der Apotheken ist. Trotz aller gelegentlichen Klagen. Denn hätten Patienten die Möglichkeit, ihre Apotheken nach Zuverlässigkeit in der Arzneiversorgung, nach Kompetenz der Beratung, nach Freundlichkeit der Bedienung, nach Schnelligkeit in der Belieferung, nach Sauberkeit und Hygiene zu beurteilen, ich bin sicher, die meisten Apotheken würden hervorragend abschneiden. Nicht nur nach Patientenurteil, auch nach Bewertung durch Ärzte, Krankenkassen und Gesundheitspolitiker.

Man muß dafür ja nicht unbedingt auf ein neues TÜV-Gesetz warten. Jede Apotheke könnte sich freiwillig solchen Proben aufs Exempel stellen, könnte ihre Kunden mit anonymen Testbögen befragen, wie zufrieden sie sind, was sie vielleicht geändert oder verbessert haben möchten. Oder die ABDA könnte ihre nächste Image-Kampagne mit einem derartigen bundesweiten Test starten. Nur Mut. Wer sein Licht nicht unter den Scheffel stellt, sorgt dafür, daß anderen ein Licht aufgeht. Hans Mohl

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