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Lauschangriff: Ärzte fordern Nachbesserung

Letzte Woche fiel in Bonn die Entscheidung zum ≥Großen Lauschangriff„. Der Bundesrat stimmte der Grundgesetzänderung mit Zwei-Drittel-Mehrheit zu. Die Ärzte halten eine Nachbesserung der Ausführungsgesetze für unumgänglich, schreibt die Ärzte Zeitung in ihrer Ausgabe vom 9. Februar.

Ein eindeutiges Ergebnis zeigte eine von der Ärzte Zeitung durchgeführte Umfrage: Über 97 Prozent von insgesamt fast 6000 Medizinern sind gegen das Abhörgesetz in seiner jetzigen Form und fordern ein Abhörverbot in Arztpraxen und Krankenhäusern. 96 Prozent der Befragten sind sich sicher: das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient werde unter dem neuen Gesetz leiden, das Arztgeheimnis werde ausgehöhlt. Dr. Karsten Vilmar, Präsident der Bundesärztekammer, bezeichnete es als einen ≥eklatanten Angriff auf die Würde des Patienten„, wenn ärztliche Behandlungsräume in Abhörzimmer umfunktioniert würden. Nun hoffen die Ärzte mehrheitlich, daß mit Überweisung des Ausführungsgesetzes an den Vermittlungsausschuß die Chance geschaffen wird, Ausnahmeregelungen für Ärzte, Journalisten und Ärzte zu verankern.

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