Prisma

Calciumantagonisten halbieren Risiko

Die Therapie von älteren Bluthochdruck-Patienten mit dem Calciumantagonisten Nitrendipin halbiert das Risiko, an schweren Hirnleistungsstörungen zu erkranken. Besonders auffällig ist der Rückgang der Häufigkeit der Alzheimer-Demenz.


Dieses überraschende Studienergebnis ist vor kurzem in der renommierten Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlicht worden. Die Ergebnisse stammen vom "Vascular Dementia Project" der Systolic Hypertension in Europe (Syst-Eur)-Studie. Darin wurde untersucht, ob die Behandlung mit Medikamenten gegen Bluthochdruck das Auftreten einer Demenz bei älteren Patienten mit isolierter systolischer Hypertonie verhindern kann. An der plazebokontrollierten Studie nahmen etwa 4700 Patienten in 19 europäischen Ländern teil. Die Studienteilnehmer erhielten als erstes Antihypertonikum Nitrendipin, einen Calciumantagonisten vom Dihydropyridin-Typ. Ergebnis: Die Inzidenz der Demenz konnte um 50 Prozent reduziert werden. Die Erkenntnis ergänzt die Ergebnisse der Syst-Eur-Studie, mit der eine Reduzierung der Schlaganfallhäufigkeit um 42 Prozent belegt werden konnte. Die neuen Resultate unterstützen zudem die These, daß vaskuläre Faktoren an der Entstehung der Alzheimer-Demenz mitwirken. Auch wird diskutiert, ob die Bluthochdruck-Behandlung mit einem Calciumantagonisten die Nervenzellen schützen kann. Da mit der zunehmenden Lebenserwartung der Anteil der Demenzkranken wächst, könnte die Behandlung zur Kostensenkung im Gesundheitswesen beitragen.
di
Quelle: Pressemitteilung der Bayer-AG; The Lancet 1998, Vol. 352, 24.10.1998, S. 1347-1351

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