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Halimeter: Meßgerät für Mundgeruch

Ein Großteil der Bevölkerung leidet zeitweise unter Mundgeruch. Mittels dem in den USA entwickelten Halimeter soll der "schlechte Atem" in Zukunft routinemäßig erfaßt und der Patient somit rechtzeitig an die Prophylaxe von Zahn und Zahnfleisch herangeführt werden können.

Entgegen der immer noch weit verbreiteten Meinung, daß Mundgeruch eine Folge von eitrigen Mandeln oder Magen-Darm-Problemen sei, geht man inzwischen davon aus, daß Mundgeruch in ca. 85% aller Fälle direkt in der Mundhöhle entsteht. Verursacher sind Mikroorganismen, die sich in Zahnzwischenräumen, Zahnfleischtaschen, auf dem Zungenrücken oder in Hohlräumen kariöser Zähne festsetzen und dort Nahrungsreste zersetzen. Dabei entstehen Geruchsstoffe, hauptsächlich Schwefelverbindungen, die sich für die Betroffenen als schlechter Atem bemerkbar machen. Um den Zustand von Zähnen und Zahnfleisch objektiv beurteilen zu können und Patienten mit Mundgeruch einer individuellen Prophylaxe zuzuführen, wurde in den USA der sogenannte Halimeter (Halitus = Hauch) entwickelt. Das Gerät erfaßt die vom Patienten ausgeatmete Luft und zeichnet den "Mundgeruch" in Form einer Kurve auf. Liegen die Werte oberhalb der Norm, wird der Patient auf die Notwendigkeit einer konsequenten und verstärkten Mundhygiene hingewiesen. Lassen sich die Meßwerte dadurch nicht senken, muß zur Abklärung weitere Ursachen eine ausführliche Untersuchung folgen. In Europa ist das Halimeter bisher nur in Berlin, Bern und Zürich verfügbar. Die Entwickler des Geräts hoffen allerdings, daß das Halimeter mit der Zeit Bestandteil aller Zahnarztpraxen wird und Mundgeruch somit kein Tabuthema mehr ist, sondern routinemäßig erfaßt und behandelt werden kann.

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