Prisma

Virtual Reality statt Hochhaus

Virtuelle Realität ist nicht nur eine Spielerei für Computerfreaks - amerikanische Wissenschaftler haben die neue Technologie nun erstmals auch für medizinische Zwecke eingesetzt.


Am Georgia Institute of Technology entwickelten Dr. Rothbaum und Kollegen auf Basis von Virtual Reality einen Simulator zur Therapie der Höhenangst. Patienten, die mit ihrer Angst konfrontiert werden sollen, müssen dank dieses Geräts nicht mehr auf Kirchtürme steigen oder von Hochhäusern blicken, sondern nur noch im Labor Cyberhelm und Handschuh überstülpen. Das Bild, das sich ihnen dann bietet, ist das 72 Stockwerk hohe Marriott Hotel in Atlanta - aus der Perspektive von einem Glasfahrstuhl. Über den Handschuh können die Angst-Patienten den virtuellen Fahrstuhl nach oben oder unten bewegen. So erhalten sie zum einen den Eindruck von Höhe, zum anderen können sie selbst steuern, wie schnell und wie weit sie sich ihren Ängsten stellen wollen bzw. können. Neben dem Fahrstuhl können auch noch weitere Szenerien eingespielt werden, etwa der Blick von einem Balkon oder von einer schmalen Brücke, die einen Canyon überquert. Ganz kann der Cyberhelm die Konfrontation mit der realen Angst zwar noch nicht ersetzen, er ist jedoch eine gute Unterstützung bei der Therapie der Höhenangst. Das Team um Dr. Rothbaum zumindest ist mit den Ergebnissen zufrieden und arbeitet bereits an Szenerien zur Therapie von weiteren Angstformen. ral
Quelle: Pressemitteilung vom Robert W. Woodruff Health Sciences Center, Emory Universität, Atlanta

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