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- DAZ 47/1998
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Prisma
Infektionsgefahr bei Nierentransplantation
Neuere Studien belegen, daß das humane Herpesvirus Typ 8 mit der Entstehung eines Kaposi-Sarkoms assoziiert ist. Die Korrelation zwischen HHV-8 und dem Kaposi-Sarkom wurde ursprünglich bei HIV-Patienten entdeckt und mit dem geschwächten Immunsystem in Verbindung gebracht. Wie die Schweizer Arbeitsgruppe nun in ihrer Studie nachweisen konnte, besteht die Gefahr einer Infektion jedoch nicht nur für HIV-Patienten, sondern auch für Empfänger von Nierentransplantaten. Die Wissenschaftler untersuchten das Serum von 220 Transplantatempfängern auf das Vorhandensein des humanen Herpesvirus Typ 8. Am Tag der Transplantation wiesen 6,4% der Patienten HHV-8 im Serum auf, ein Jahr nach der Transplantation war der Anteil auf 17,7% gestiegen. Bei zwei der Nierentransplantierten hatte sich ein Kaposi-Sarkom gebildet. Bei sechs der Patienten, die nach der Transplantation HHV-8-positiv wurden, waren Blutproben der Nierenspender verfügbar: In fünf Fällen wiesen diese ebenfalls HHV-8 im Serum auf. Der Vergleich der Blutproben von acht HHV-8-negativen Transplantatempfängern mit deren Spendern erbrachte dagegen, daß auch die Spender alle HHV-8-negativ waren. ral
Quelle: New England Journal of Medicine 1998, Vol. 339, Nr. 19, S. 1358-1363
AIDS-Kranke und Nierentransplantierte haben ein erhöhtes Risiko für Kaposi-Sarkome
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