Prisma

Unzureichende Diagnostik

Die Diagnose Krebs kommt nach wie vor vielfach zu spät - oder gar nicht.


Dies ist das Ergebnis von amerikanischen Wissenschaftlern, das in einer der letzten Ausgaben der Fachzeitschrift JAMA veröffentlicht wurde. Ein Team unter der Leitung von Dr. Elizabeth Burton untersuchte die Autopsie-Daten von 1105 Männern und Frauen, die im Zeitraum zwischen 1986 und 1995 gestorben waren. Die Daten wurden mit Krankenhausakten und Todesscheinen verglichen und ausgewertet. Ergebnis: Bei der Autopsie waren bei 225 der Patienten insgesamt 250 maligne Tumore festgestellt worden. Von diesen 250 wurden laut den Krankenakten 111 vor dem Tod falsch oder gar nicht diagnostiziert (103 fehlende Diagnosen, 8 falsche Diagnosen). In 57% der Fälle waren die undiagnostizierten Tumore Ursache für den Tod der Patienten. Die Daten zeigen zum einen, daß nach wie vor ein Bedarf an neuen und verbesserten Diagnostikmethoden besteht, zum anderen machen sie deutlich, daß Statistiken, die auf den Daten von Todesscheinen beruhen, nur bedingt aussagekräftig sind. ral
Quelle: JAMA 1998; Vol. 280; S. 1245-1248

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