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Humanitäre Hilfe für Krankenhaus in Kaluga/Rußland

GREIFSWALD (ohg). Am 12. Dezember wird der Verein "OsteuropaHilfe Greifswald e.V." (OHG) erneut einen Hilfstransport mit medizinischen Hilfsgütern auf die Reise in das "Städtische Krankenhaus für Schnelle Medizinische Hilfe" der russischen Stadt Kaluga (180 km südwestlich von Moskau, ca. 340000 Einwohner) entsenden.


Kaluga ist eine Stadt, die - bedingt durch ihre günstige geographische Lage am Fluß Oka sowie an der Kreuzung großer Handelsstraßen - bereits im 17. Jahrhundert Bedeutung für Wirtschaft und Handel erlangte. Spätestens seit dem Zerfall der Sowjetunion spielt Kaluga jedoch keine wesentliche wirtschaftliche Rolle mehr - seit Beginn der Konversion Ende der 80er Jahre stieg die offizielle Arbeitslosenrate in diesem ehemaligen Zentrum der sowjetischen Rüstungsindustrie auf z. Zt. ca. 40%. Die seit Gorbatschow ständig latente und vor kurzem offen ausgebrochene Finanz- und Wirtschaftskrise der Russischen Föderation erstickt Hoffnungen auf Verbesserungen auch im sozialen Bereich.
Bedingt durch die katastrophale wirtschaftliche Lage des Landes ist das staatliche russische Gesundheitswesen nicht in der Lage, seinen Pflichten gegenüber dem kranken Menschen nachzukommen. Lediglich Vorzeigekrankenhäuser in Millionenstädten werden kontinuierlich versorgt, die Provinz wird im Stich gelassen, in ländlichen Gegenden gar muß ein kranker Mensch froh sein, wenn er überhaupt ein Bett in einem Krankenhaus bekommt, Medikamente sind die große Ausnahme - meist müssen diese von Patienten bzw. von deren Angehörigen selbst "organisiert" werden.
Das "Städtische Krankenhaus für Schnelle Medizinische Hilfe" (KfSMH) stellt mit seinen 680 Betten für die Stadt und das unmittelbare Umland das einzige operierende Haus dar. Im vergangenen Jahr mußten in diesem Krankenhaus aus Geldmangel sogar 200 Betten gestrichen werden! Die Stadt und das Umland Kaluga ist somit mit Krankenhausbetten, medizinischer Technik, Arzneimitteln sowie medizinischem Personal hoffnungslos unterversorgt.
Die Unterstützung des Vereins "OsteuropaHilfe Greifswald e. V." für das KfSMH Kaluga beruht auf langjährigen privaten Kontakten des Vereinsvorsitzenden und Krankenpflegers Christoph Maeß zu der Familie einer Ärztin dieses Krankenhauses.
Seit der ersten Lieferung im August 1993 konnte OHG der Klinik wirksame humanitäre Hilfe übergeben - mit acht Hilfstransporten (der bislang letzte fand im Dezember 1997 statt) wurden Medikamente im Wert von ungefähr 750000 DM, 180 Patientenbetten incl. Matratzen und Nachttische, Labor-, Röntgen-, Beatmungs- und Infusionstechnik, Einweg- und Verbandmaterial und vieles andere mehr überbracht.
Obwohl diese Hilfe in einigen Abteilungen bereits deutliche "Spuren" hinterlassen hat, wird dieses Krankenhaus - insbesondere auch unter den Bedingungen der aktuellen russischen Wirtschafts- und Finanzkrise - auch künftig auf Hilfe aus dem Ausland angewiesen sein.
Grundlage der Zusammenarbeit zwischen OHG und KfSMH ist eine im November 1993 unterzeichnete schriftliche Vereinbarung, in der die Krankenhausleitung zusichert, die erhaltenen Hilfsgüter ausschließlich in ihrem Krankenhaus zu verwenden bzw., sollte etwas nicht benötigt werden, damit anderen Gesundheitseinrichtungen unentgeltlich auszuhelfen.
Leider war es uns bisher nicht möglich, alle geäußerten Wünsche zu erfüllen. Die Bedarfsliste ist lang - ganz oben stehen Antibiotika aller Art, Verbandmaterial, einfache chirurgische Instrumente und Medizintechnik.
OHG wird dem KfSMH mit der neunten Hilfslieferung im Dezember 1998 eine größere Menge dringend benötigter Medikamente, welche verschiedene Pharmafirmen gespendet haben, überbringen.
Sehr gern würde OHG weitere Hilfsgüter dazukaufen, allerdings fehlen dafür die erforderlichen finanziellen Mittel.
Für medizinische Geräte liegen OHG kostengünstige Angebote von den Herstellern vor; die Gesamtkosten betragen insgesamt ca. 25000 DM.
Auch die Bezahlung der relativ niedrigen Transportkosten wird der OHG sehr große Schwierigkeiten bereiten. An dem dafür aufzubringenden Betrag von 7900 DM fehlen zur Zeit noch knapp 5600 DM.
Die OHG bittet die Leser der "Deutschen Apotheker Zeitung" an dieser Stelle sehr herzlich, mit einer Geldspende zum guten Gelingen der Hilfsaktion im Dezember 1998 für das KfSMH Kaluga beizutragen.
Bitte spenden Sie - Sie helfen uns damit in unserem Anliegen, einen kleinen Beitrag zur Linderung der z.T. hoffnungslosen Situtation mittelloser kranker Menschen zu leisten, die sich zur Behandlung im "Krankenhaus für Schnelle Medizinische Hilfe" in Kaluga befinden.
Der Verein "OsteuropaHilfe Greifswald e.V.", dessen Wirken ausschließlich humanitären Zwecken verpflichtet ist, ist im Amtsgericht Greifswald unter der Reg.-Nr. VR 0549 eingetragen, vom Finanzamt Greifswald als förderungswürdig anerkannt und somit berechtigt, für eingehende Spenden entsprechende Bescheinigungen auszustellen.
Für Ihre Spende steht das Spendenkonto bei der Greifswalder Volksbank, BLZ 13061028, Konto-Nr. 67245, Stichwort "Kaluga 12/98", zur Verfügung; ab einem Betrag von 50,00 DM wird bei Angabe der Anschrift eine Spendenbescheinigung ausgestellt.
Kontakt: Tel. (03834) 512012, Fax (03834) 840489, Internet: http://www. yahoo.de (Suche Kaluga).l

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