DAZ aktuell

Zu Pharmaceutical Care


Auszugsweise Übersetzung der am 4.September 1998 in Den Haag verabschiedeten Erklärung des Rates der FIP (Fédération Internationale Pharmaceutique) zu Pharmaceutical Care.

Definition


Pharmaceutical Care ist die verantwortliche Bereitstellung einer Pharmakotherapie, die definierte Therapieergebnisse erzielen soll, die die Lebensqualität eines Patienten verbessern oder erhalten. Es (Pharmaceutical Care) ist ein gemeinschaftlicher Prozeß, der medikations- oder gesundheitsbezogene Probleme verhindern oder erkennen und lösen soll. Dies ist ein Prozeß der kontinuierlichen Qualitätsverbesserung für die Arzneimittelanwendung.

Voraussetzungen für Pharmaceutical Care


Das Ziel von Pharmaceutical Care ist, die gesundheitsbezogene Lebensqualität des Patienten zu optimieren und positive klinische Ergebnisse zu erzielen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine strukturierte Vorgehensweise erforderlich, die aus abgegrenzten Einzelschritten besteht:
A. Pharmaceutical Care erfordert, daß eine sachbezogene Beziehung zwischen dem Patienten und dem Apotheker aufgebaut und unterhalten wird.
B. Pharmaceutical Care erfordert, daß patientenbezogene Daten über die abgegebenen Arzneimittel festgehalten werden und daß mit dem Einverständnis des Patienten zusätzliche patientenbezogene Informationen gesammelt, aufbereitet, festgehalten, beobachtet und fortgeschrieben werden müssen.
C. Pharmaceutical Care erfordert, daß patientenbezogene medizinische Informationen ausgewertet werden müssen und daß im Falle verordneter Arzneimittel ein Therapieplan entwickelt wird, wobei der Patient und der Verordner einzubeziehen sind.
Diese Voraussetzungen werden in folgender Weise erfüllt:
Die Beziehung (zwischen Patient und Apotheker) wird auf der Grundlage von Fürsorge, Vertrauen, offener Kommunikation und gemeinsamer Entscheidungsfindung aufgebaut und fortgeführt. Innerhalb dieser Beziehung messen die Apotheker dem Wohl des Patienten die höchste Bedeutung zu und setzen ihre gesamten beruflichen Kenntnisse und Fertigkeiten im Interesse des Patienten ein. Im Gegenzug willigt der Patient ein, persönliche Informationen zu geben, Präferenzen auszudrücken und bei der Gestaltung des Therapieplanes mitzuwirken.
Apotheker sammeln Informationen über medikations- oder gesundheitsbezogene Probleme und entscheiden, welche Daten für eine kritische Beurteilung der Probleme des Patienten notwendig sind. Da diese Information die Grundlage für Entscheidungen über die Entwicklung und nachträgliche Anpassung des Pharmakotherapieplanes darstellen soll, muß sie (die Information) genau, so vollständig wie möglich und zudem systematisch festgehalten sein, so daß sie leicht wieder abzurufen ist. Die patientenbezogene Information muß in vertraulicher Weise erfaßt werden und aktualisiert werden, wenn dies erforderlich und angemessen ist.
Ein Pharmakotherapieplan soll mit aktiver Beteiligung des Patienten entwickelt werden. Der Beitrag des Apothekers soll auf das Gleichgewicht zwischen der Komplexität der Therapie, den Kosten und der Wahrscheinlichkeit der Befolgung des Planes durch den Patienten abzielen. Der Patient soll in einer einfach verständlichen Sprache über die wesentlichen Elemente des Planes, einschließlich seiner eigenen Verantwortung, vollständig informiert sein. Der Plan muß in der Patientendatei dokumentiert sein und anderen Gesundheitsdienstleistern mitgeteilt werden, wo dies angemessen ist.
Die Apotheker sollen eine angemessene Vergütung für diese zusätzlichen Dienstleistungen erhalten.

Praktische Prinzipien


...[Dieser Abschnitt gliedert sich in Unterpunkte über die Datensammlung, die Auswertung der Information, die Formulierung, die Implementierung und spätere Anpassung des Therapieplanes sowie die Weiterbeobachtung des Patienten.]

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