DAZ aktuell

VFA gegen Zweitzulassung von Arzneien

WINDHAGEN (im). Die forschenden Unternehmen verweigern sich nicht grundsätzlich der Diskussion um die Einführung einer Positivliste.


Der Vorstandsvorsitzende des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA), Dr.Horst Freisler hat jedoch eine "zweite Zulassung" als Voraussetzung für die Erstattungsfähigkeit von Arzneimitteln strikt abgelehnt. Auf dem VFA-Presseseminar am 7.Oktober in Windhagen plädierte dagegen der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands, Dr.Hans Jürgen Ahrens für weitere Qualitätsanforderungen nach erteilter Zulassung (siehe auch den Beitrag in AZ Nr. 42 vom 12.Oktober).
Freisler hob hervor, daß Qualität, Wirksamkeit und Sicherheit von Arzneien bereits bei der Zulassung geprüft werden. Er wandte sich dagegen, daß dieselben Kriterien nur durch ein anderes Gremium erneut bewertet werden. Dies berge die Gefahr, daß ganze Therapierichtungen diskriminiert werden. Er verwies auf die negativen Folgen für die Unternehmen, wenn durch zuviel Bürokratie der Marktzugang verzögert werde.
Einen konträren Standpunkt äußerte Dr. Hans Jürgen Ahrens. Seiner Ansicht nach gibt es zur Liste erstattungsfähiger Arzneimittel keine Alternative. Dabei bedeute die Tatsache, daß ein Arzneimittel zugelassen worden sei, jedoch nicht, daß die Kassen automatisch dafür zahlten. Weitere Prüfungen unter Qualitätsaspekten seien nötig, sagte Ahrens. AOK-Sprecher Udo Barske wies ergänzend auf die Diskussion um evidence based medicine hin, die zunehmend an Bedeutung gewinne.

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