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Nasenspülungen: So wichtig wie Zähneputzen

Ein an der Medizinischen Hochschule Hannover durchgeführte Studie, daß regelmäßige Nasenspülungen mit Salzwasser Erkältungskrankheiten abwehren können.

Nasenspülungen mit Salzwasser werden in der Volksmedizin vor allem in asiatischen Ländern schon seit langem zur Behandlung und Vorbeugung von Erkältungskrankheiten eingesetzt. Wissenschaftliche Untersuchungen, die den Wert dieser etwas gewöhnungsbedürftigen Methode belegen, lagen bisher allerdings nicht vor. Um diese Lücke zu schließen, führte Prof. Dr. Thomas Schmidt von der Medizinischen Hochschule Hannover eine Studie an 115 Bundeswehrrekruten durch, an der 39 Personen als Testgruppe und 76 als Kontrollgruppe teilnahmen. Die Studie wurde nach einem viertägigen Winterbiwak begonnen und lief über sechs Wochen. Innerhalb dieses Zeitraums führte die Testgruppe täglich ein- bis zweimal eine Nasenspülung mit einer Salzlösung durch. Das Ergebnis der Studie spricht für den Erfolg der Nasenspülungen und für ihre regelmäßige Anwendung: Waren die Unterschiede zu Beginn der Studie noch relativ gering, zeigte sich in der zweiten Hälfte des Untersuchungszeitraums, daß in der Nasenspülgruppe deutlich weniger erkältungsbedingte Krankheitstage pro Person zu verzeichnen waren als in der Kontrollgruppe.
Zwar kann die Studie noch keinen endgültigen Beweis für die Wirksamkeit der Nasenspülung liefern, da die Studienbedingungen hierfür nicht ausreichend waren, die Richtung ist jedoch bereits angezeigt. "Sollten die Nasenspülungen bei regelmäßiger, dem Zähneputzen vergleichbarer Anwendung in der Bevölkerung auch nur einen Bruchteil des im zweiten Untersuchungsabschnitt beschriebenen Effektes bewirken, so wäre dies von enormer gesundheitlicher und volkswirtschaftlicher Bedeutung", so Prof. Dr. Schmidt.

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