ABDA-Information: Freiverkäufliche Arzneimittel an BP-Tankstellen

"""Arzneimittel sind keine Konsumgüter und haben nichts zwischen Motorenöl, Frostschutzmitteln und Benzinkanistern zu suchen", so Friese. Er wertete das Verhalten des Unternehmens als schwerwiegenden Angriff auf die Arzneimittelsicherheit. Laut BP sollen Erkältungsmittel einen Indikationsschwerpunkt des Sortimentes bilden. Gerade hier sei die Beratung durch den Arzneimittelfachmann Apotheker dringend geboten. Es sei weder vom Patienten noch vom Kassierer an der Tankstelle zu erwarten, daß diese zwischen einer Erkältung oder einer evtl. Bronchitis unterscheiden könnten. Auch könnten zum Beispiel rezeptfreie Hustenmittel das Reaktionsvermögen beeinträchtigen und hätten an Tankstellen nichts zu suchen, sagte der ABDA-Präsident. Zudem sei dies ein weiterer Schritt, den unkritischen Konsum von Arzneimitteln anzuheizen. "Hiergegen werden wir uns als Apotheker massiv wehren." Friese zeigte Verständnis dafür, daß BP versuche, die Ertragslage des Unternehmens zu verbessern. Wer dies aber zu Lasten der Arzneimittelsicherheit tue, handele nicht nur unverantwortlich, sondern gefährde auch seine eigenen Kunden. Der Warnhinweis zu Risiken und Nebenwirkungen sei aus gutem Grund vom Gesetzgeber für Arzneimittel vorgeschrieben. Die Deutsche BP wolle ihn wohl umwandeln in "Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Tankwart!" Der Apotheker-Präsident bezeichnete das Vorhaben als gefährlich für die Patienten und forderte den Vorstand der Deutschen BP Holding AG auf, von diesem Vorhaben Abstand zu nehmen. In diesem Zusammenhang stelle sich für ihn erneut die Frage, die Freiverkäuflichkeit von Arzneimitteln generell zu überdenken.