Arzneimittel und Therapie

HIV-Infektion: Fortovase® - jetzt auch in Europa zugelassen

Die Europäische Kommission hat jetzt die Zulassung für Fortovase®, einen HIV-Protease-Hemmer, erteilt. Fortovase®≠ (Wirkstoff: Saquinavir) ist zur Behandlung der HIV-Infektion bei erwachsenen Patienten in Kombination mit antiretroviralen Medikamenten angezeigt.

Fortovase® ist die neue, stärkere Darreichungsform des Wirkstoffs Squinavir - dem Proteasehemmer, der unter dem Markennamen Invirase" zur Behandlung der HIV-Infektion angeboten wird. Als erster zugelassener Proteasehemmer hat sich Saquinavir in der HIV-Therapie etabliert. Mehr als 200000 Patienten wurden bereits mit Saquinavir behandelt und haben den klinischen Nutzen, die Sicherheit und die gute Verträglichkeit des Präparates bestätigt. Mit Fortovase® ist es gelungen, diese gute Verträglichkeit beizubehalten und zudem maximale Wirksamkeit zu erzielen. Durch die neue Soft-Gelatine-Galenik von Fortovase® ist die Bioverfügbarkeit des Wirkstoffs Saquinavir stark verbessert worden. Höhere Wirkspiegel und eine damit verbundene stärkere antiretrovirale Aktivität sind das Ergebnis. Dies wurde durch aktuelle Studienergebnisse bestätigt, die auf dem Welt-AIDS-Kongreß in Genf vorgestellt wurden. In die Studie wurden 171 therapienaive Patienten mit einer Viruslast-Baseline von 4,8log10 Kopien/ml eingeschlossen. Mit einer Dreifachkombination von zwei Reserve-Transkriptase-Inhibitoren und Fortovase konnte die Viruslast bei 70% der Patienten binnen 48 Wochen unter die Nachweisgrenze von 50 Kopien/ml gesenkt werden. Gleichzeitig stieg die CD4-Zellzahl um durchschnittlich 174 Zellen/ml an. Bei der Mehrzahl der Patienten ist damit eine effektive Viruslastreduktion unter die Nachweisgrenze sowie eine gleichzeitige gute Immunregeneration gewährleistet.

Fortovase® auch zur Vierfachtherapie Von einer Vierfachtherapie, die zwei Protease-Inhibitoren und zwei Reserve-Transkriptase-Inhibitoren enthält, profitieren insbesondere Patienten mit einer hohen Viruslast (größer als 63000 Kopien/ml) sowie Patienten, die bereits stark vorbehandelt sind. Auch bei Therapieversagern kann das Intensivieren der Therapie durch Umstellen auf eine Vierfachkombination eine Reduktion der Viruslast bewirken. Dies zeigen die 48-Wochen-Daten einer Studie mit Fortovase®, Nelfinavir und zwei Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (SPICE-Studie). An der SPICE-Studie nahmen 157 Proteaseinhibitor-naive Patienten teil. Ihre Viruslast lag im Mittel bei 4,8log10 Kopien/ml, die CD4-Zellzahl bei 301 Zellen/ml. Nach 48 Wochen hatten 51% der Patienten unter Vierfachtherapie eine Viruslast von unter 50 Kopien/ml. Unter Dreifachtherapie konnte bei 42% (Fortovase) bzw. 42% (Nelfinavir) der Patienten diese Nachweisgrenze unterschritten werden. Die Therapie wurde gut vertragen - ein signifikanter Anstieg von Nebenwirkungen durch die Kombination der beiden Proteaseinhibitoren wurde nicht beobachtet. Auch zur Kombination mit anderen Proteaseinhibitoren - insbesondere Ritonavir - ist Fortovase® sehr gut geeignet.

Gute Verträglichkeit Fortovase® hat sich - ebenso wie Invirase® - als gut verträglich erwiesen. Kommen Unverträglichkeiten vor, so haben diese in der Regel einen milden Verlauf. Durchfall, Erbrechen, Übelkeit und andere gastrointestinale Beschwerden sind die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen einer Kombinationstherapie unter Einschluß von Fortovase®. Die derzeit wichtigsten Therapieziele - maximale Senkung der Viruslast und Erhalt der Lebensqualität - können somit durch Fortovase® auf einen Nenner gebracht werden. Fortovase® wird dreimal täglich in einer Dosierung von jeweils 1200 mg eingenommen. Die Einnahme sollte während oder bis zu zwei Stunden nach einer Mahlzeit erfolgen. Der normale Tagesablauf des Patienten wird daher nicht beeinträchtigt.

Quelle Presseinformation der Hoffmann-La Roche AG, Grenzach-Wyhlen.

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