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Berliner Apotheker bieten nicht nur Arzneimittel


BERLIN (ko). Die Zeiten, daß Apotheken nur Arzneimittel verteilen, sind seit längerer Zeit vorbei. Dies war eine der zentralen Feststellungen des Präsidenten der Apothekerkammer Berlin, Klaus Stürzbecher. Im Rahmen einer Pressekonferenz zum am 10. September 1998 stattfindenden Tag der Apotheke machte Stürzbecher deutlich, daß der Apotheker ein Heilberuf sei. Er sei als Dienstleister Fachmann auf dem Gebiet der Arzneimittel. Gleichzeitig stellt sich der Apotheker dem Ansprch der Bevölkerung nach verstärkter gesundheitsbezogener Beratung.
In Berlin nehmen sich 2300 Apotheker in den 864 öffentlichen Apotheken täglich den Gesundheitsfragen der Bevölkerung an. Neben der ordnungsgemäßen Versorgung mit Arzneimitteln bieten die Berliner Apotheken zahlreiche Dienstleistungen an. Die bei Ärzten anfangs vorhandene Skepsis und Ablehnung der Blutdruckmessung bei Patienten in den öffentlichen Apotheken ist einer positiven Anerkennung gewichen. Sie haben erkannt, daß durch die Dienstleistungen der Apotheken viele Menschen mit nicht erkanntem Bluthochdruck oder Diabetes einer ärztlichen Behandlung zugeführt werden konnten.
Auch für die Berliner Gesundheitssenatorin hat die Apotheke eine wichtige Stellung im Gesundheitswesen. Die durch die Apotheke flächendeckend sichergestellte Arzneimittelversorgung der Bevölkerung habe sich, so Senatorin Hübner, bewährt. Daher wendet sie sich gegen einen Supermarkt mit Selbstbedienung für Arzneimittel. Dies schließe im neuorganisierten Gesundheitswesen mehr Eigenverantwortung für den Apotheker ein, die Wettbewerb nicht ausschließen dürfe.
Als positiv sieht die Senatorin die im Krankenhaus geübte Praxis der Beratung der Ärzte durch Apotheker. In der gemeinsamen Arzneimittelkommission wird das Arzneimittelsortiment des Krankenhauses festgelegt. Daraus könnten Modelle für die geplante Verzahnung von ambulanter und stationärer Behandlung resultieren. Sie hoffe, so die Gesundheitssenatorin, daß der Tag der Apotheke auch in den nächsten Jahren durchgeführt werde und der Bevölkerung die Leistungen der Apotheke dargestellt werden können. Es muß verhindert werden, daß Dienstleister verschiedenster Art die Genehmigung erhalten, Arzneimittel im freien Verkauf anzubieten. Die Politik stehe dazu, daß Arzneimittel in die Hände des Fachmannes Apotheker gehören.

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