Prisma

Gestreßte Manager sind vergeßlicher als Rentner


Laut einer Studie der Universität Michigan sind es nicht die alten Menschen, die am häufigsten ihre Medikamente vergessen, sondern Berufstätige, die zu viel -um die Ohren haben.
Untersucht wurde die Compliance von 121 Männern und Frauen im Alter zwischen 34 und 84 Jahren, die aufgrund einer rheumatoiden Arthritis medikamentös behandelt wurden. Zu Beginn der achtwöchigen Studie wurde die Gedächtnisfunktion und der mentale Status der Teilnehmer getestet. Außerdem wurden die Teilnehmer über ihre Erfahrungen und Ängste mit der Krankheit, über ihre Einstellung zu einer medikamentösen Therapie der Arthritis und ihre generelle Ansicht zur Medikamenteneinnahme befragt. Die Arbeitsbelastung im Alltag wurde über einen eigens entwickelten Fragebogen, den -Busy Life Style Questionnaire erfaßt.
Die Teilnehmer erhielten für den Studienzeitraum (acht Wochen) ihre Medikamente in speziellen Tablettendöschen, die mit elektronischen Chips ausgestattet waren und genau aufzeichneten, wann eine Medikamentenentnahme erfolgte.
Die Auswertung der auf den Chips gespeicherten Daten ergab Folgendes:
Insgesamt wurde eine erstaunlich gute Compliance festgestellt. Fast 40% der Teilnehmer machten keinen einzigen Einnahmefehler. Unter den Fehlern, die registriert wurden, trat das Vergessen einer oder mehrerer Tabletten am häufigsten auf (98%), nur 1,2% der Teilnehmer nahmen zu viele Tabletten ein. Beim Aufsplitten der Daten nach dem Alter der Teilnehmer zeigte sich, daß von den Patienten über 55 Jahren 47% keine Einnahmefehler gemacht hatten, bei den Patienten zwischen 34 und 54 Jahren schafften es dagegen nur 28% ohne Fehler.
Die Studiendurchführenden schließen aus diesen Ergebnissen, daß nicht das Alter und das damit verbundene Nachlassen von Gedächtnisleistungen die Hauptgefahr für mangelnde Compliance ist, sondern zuviel Streß und Hektik.

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