Arzneimittel und Therapie

Finasterid stoppt den Haarausfall

Finasterid ist das erste orale Arzneimittel zur Therapie der androgenetischen Alopezie, dessen Wirksamkeit in klinischen Studien nachgewiesen ist, und es ist das erste Medikament, das in den pathogenetischen Prozeß des Haarausfalls eingreift. Finasterid hemmt als spezifischer Inhibitor der 5-Alpha-Reduktase vom Typ II die Bildung von Dihydrotestosteron. Finasterid ist unter dem Handelsnamen Propecia® in den USA, Schweden, Argentinien, Brasilien, Mexiko und Neuseeland zur Behandlung der androgenetischen Alopezie zugelassen.


Die häufigste Form des Haarausfalls ist die androgenetische Alopezie. Rund 50% der Männer kennen die Symptome aus eigener Erfahrung. Die Geheimratsecken werden tiefer, am Hinterhaupt bildet sich eine lichte Stelle. Die Anlage zur Glatzenbildung ist vererbbar. Ursache ist eine genetisch determinierte Überempfindlichkeit der Haarwurzeln auf Dihydrotestosteron.
Die meisten Männer ertragen den Haarverlust als Zeichen der Reife mit Fassung. Für jüngere Männer, die gerade ihren beruflichen und sozialen Aufstieg begonnen haben, stellt der Haarausfall dagegen nicht selten eine große psychische Belastung dar. Jetzt steht erstmals ein Arzneimittel zur Behandlung des Haarsausfalls zur Verfügung, dessen Wirksamkeit wissenschaftlich belegt ist.

83% der Männer profitieren


Die Wirksamkeit von Finasterid wurde in mehreren großen kontrollierten Phase-III-Studien geprüft. Im Rahmen von zwei Untersuchungen wurden 1553 Männer mit milder bis moderater androgenetischer Alopezie zwei Jahre lang entweder mit 1 mg Finasterid täglich oder Plazebo behandelt. Der therapeutische Effekt, der durch Zählen der Haare in einem markierten Areal im Vertexbereich objektiviert wurde, ist eindrucksvoll: Bei 83% der Männer stoppte Finasterid den Haarausfall. Ein Fortschreiten der Alopezie wurde lediglich bei 17% der Männer unter Finasterid beobachtet im Vergleich zu 72% unter Plazebo. Ein Nachwachsen der Haare war bei 66% der Finasterid-Patienten, aber nur bei 7% der Patienten unter der Plazebo-Behandlung nachweisbar. In einer dritten Studie mit 326 Männern mit überwiegend frontaler Alopezie zeigte Finasterid eine vergleichbar günstige Wirkung. Die Verträglichkeit von Finasterid in den Studien war gut. Unerwünschte Wirkungen wie verminderte Libido, erektile Dysfunktion ober Abnahme des Ejakulatvolumens wurden bei weniger als 2% der Männer beobachtet.
Quelle
Prof. Jerry Shapiro, Vancouver/Kanada, Prof. Dominique Van Neste, Charleroi/Belgien, Satellitensymposium auf dem Kongreß -Clinical Dermatology 2000, Singapur, 18. Juni 1998, veranstaltet von MSD Sharp & Dohme, München.
msd

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