Arzneimittel und Therapie

Betaferon bei sekundär-progredienter Multipler Sklerose

Schering hat kürzlich sowohl in Europa als auch in den USA bei den zuständigen Gesundheitsbehörden die Zulassung von Betaferon (Interferon beta-1b) zur Behandlung der sekundär-progredienten Multiplen Sklerose (MS) beantragt. Das Unternehmen hofft auf eine Zulassung in dieser Indikation im ersten Quartal 1999. Betaferon ist das erste Medikament, das in dieser schwerer betroffenen Gruppe von Patienten getestet wurde. Die klinische Prüfung zeigte, daß Betaferon das Fortschreiten der Behinderung statistisch signifikant verzögern konnte, und zwar um neun bis zwölf Monate während des Behandlungszeitraums von zwei bis drei Jahren.

Sekundär-progrediente MS


Bei etwa der Hälfte aller Patienten, bei denen zunächst eine schubförmige MS diagnostiziert wird, schreitet im Lauf der Zeit die Erkrankung zur sekundär-progredienten Form fort. Im Gegensatz zur -reinen schubförmigen MS zeigt sich bei Patienten mit sekundär-progredienter MS auch zwischen den Krankheitsschüben eine Verschlechterung der Symptomatik. Die Krankheit besteht bei diesen Patienten üblicherweise schon länger, und die meisten haben eine mehr oder weniger stark ausgeprägte, meßbare Behinderung. Insofern stellt die sekundär-progrediente MS ein weiter fortgeschrittenes Stadium der Erkrankung dar.

Klinische Prüfung


Die Einreichungen in Europa und den USA basieren auf einer doppelblind und randomisiert durchgeführten, plazebokontrolierten klinischen Prüfung mit 718 Patienten, die in mehreren Zentren in Europa durchgeführt und nach mindestens zwei Jahren Behandlungsdauer pro Patient ausgewertet wurde.
Diejenigen Studienpatienten, die mit dem aktiven Medikament behandelt wurden, erhielten jeden zweiten Tag acht Millionen internationale Einheiten (MIU), dies entspricht der Dosis, die zur Zeit für die Behandlung der schubförmigen MS zugelassen ist.
Betaferon und einige andere Medikamente sind derzeit für die schubförmige MS zugelassen. Für die Behandlung der sekundär-progredienten MS existiert weltweit noch keine zugelassene medikamentöse Behandlung. Quelle
Pressemitteilung der Schering Aktiengesellschaft, Berlin.

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