DAZ aktuell

Auspacken ist angesagt

ESCHBORN (kk). Am Montag dieser Woche ging das letzte Paket zum Tag der Apotheke auf die Reise. Früher als ursprünglich geplant, haben nunmehr alle Offizin- und Krankenhausapotheker ihre Materialien zu diesem Tag erhalten. Jetzt geht es daran, die Aktion in den Apotheken umzusetzen. Und die ABDA-Öffentlichkeitsarbeiter haben den Eindruck, daß die Apotheken-Teams mitmachen.


"Nein, das Faxgerät hat keine Störung. Die Apotheker-Hotline steht nur seit Dienstag letzter Woche nicht mehr still." So lautete die Aussage von Werner Kürle, Chef des Kürle-Verbandsservices in Gelnhausen, der für die Herstellung, Konfektionierung und Auslieferung der Pakete und Nachbestellungen für die Apotheker-Aktionen verantwortlich ist, auf Anrufe von Apothekern, die teilweise Schwierigkeiten hatten, ihre Nachbestellungen aufzugeben. Er hat aber auch gleich die Lösung parat: "Faxen Sie auf die (06051) 820822, das ist die Nummer unseres zweiten Faxgerätes." Die frühe Auslieferung des Paketes war auch deshalb möglich geworden, weil es bedingt durch die Sommerferien in Hessen dieses Mal kein Problem war, genügend Aushilfskräfte zum Packen der Pakete zu finden. Der Kürle-Verbandsservice entwickelte sich nämlich zum Geheimtip für Gelnhäuser Schüler, die einen Ferienjob suchten.
Bis zum Redaktionsschluß am Dienstag gingen 1225 Faxe ein. Und deren Auswertung läßt den Schluß zu: Die Apotheken machen mit. Es werden nämlich nicht nur die Materialien, die speziell zum Tag der Apotheke entwickelt wurden, nachbestellt, sondern auch die noch vorhandenen Bestände vergangener Aktionen werden rege abgerufen. Egal ob es das zuletzt behandelte Thema Biorhythmus, Tests aus den Apotheken, Arzneimittel im Straßenverkehr, Reise oder der Dauerbrenner Wechselwirkungen mit Nahrungsmitteln ist, die Apotheken wollen den Tag der Apotheke allem Anschein nach dafür nutzen, um ihre Kompetenz in Sachen Gesundheit deutlich unter Beweis zu stellen.

Wenn die Premiere ein Erfolg wird...


Das freut natürlich die ABDA-Öffentlichkeitsarbeiter, die sich bei der Planung des Tages der Apotheke sehr wohl bewußt waren, daß dieser nur dann auch für die Zukunft etabliert werden kann, wenn die Premiere ein Erfolg wird. Die ersten Hürden stellten sich dabei bereits bei der Festlegung des Datums. Es mußte nicht nur auf die verschiedenen bereits fest etablierten "Tage" Rücksicht genommen werden, sondern auch die Termine der Schulferien, die zentralen bundesweiten Fortbildungsveranstaltungen und der Deutsche Apothekertag mußten Berücksichtigung finden. Und in die Vorweihnachtszeit sollte der Termin nun auch nicht gerade fallen. Schließlich gab die bevorstehende Bundestagswahl für dieses Jahr den Ausschlag: Eine Festveranstaltung zum Tag der Apotheke in Bonn sollte u.a. dazu genutzt werden, in einer Podiumsdiskussion zum Thema "Die Arzneimittelversorgung der Zukunft" die Vorstellungen der Gesundheitspolitiker der Bundestagsfraktionen hier noch einmal zu manifestieren.
Daß die Apotheker auch für die Politik nicht ganz unwichtig sind,
zeigt, daß für die Diskussionsrunde der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Gesundheit der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Lohmann, für die SPD die Gesundheitspolitikerin Regina Schmidt-Zadel und Jürgen Möllemann, Gesundheitspolitischer Sprecher der FDP, fest zugesagt haben.

Dynamik durch Kammern und Verbände


Daß der Tag der Apotheke ein Erfolg werden würde, davon waren die ABDA-Öffentlichkeitsarbeiter von Anfang an überzeugt. Inzwischen ist die Resonanz jedoch so groß, daß fast befürchtet wird, daß die Zahl der Nachbestellungen größer sein könnte als das zusätzlich hierfür eingeplante Material. Hierzu beigetragen haben zum einen die Medien, die bereits großes Interesse signalisiert haben. Zum anderen aber auch die Apotheker selbst, die bereits im Vorfeld großes Engagement bei der Vorbereitung und Durchführung dieses Tages erkennen lassen. Dabei werden sie häufig zusätzlich noch durch die Landesorganisationen unterstützt.

Plakate in Bahnhöfen, Promotion in den Städten


Das Spektrum der additiven Maßnahmen reicht hier beispielsweise von Plakaten im A1-Format in Berliner S-Bahnhöfen und der Präsentation der Anzeigenserie für die Bild-Zeitung ("Noch 2 Tage", "Noch 1 Tag bis zum Tag der Apotheke" und "Heute ist der Tag der Apotheke") auf computergesteuerten Großbildwänden in zwei der größten Berliner U-Bahn-Stationen. Luftballons mit dem Aktions-Logo bzw. dem Apotheken-A und Schaufensteraufkleber werden gleich in mehreren Ländern eingesetzt. Mit 600 A1-Plakaten wird in Bahnhöfen in Baden-Württemberg auf den Tag hingewiesen, und in vier Städten verteilen Promotions-Teams die Zeitung zum Tag der Apotheke.
Auch die pharmazeutischen Großhandlungen stehen hinter dem Aktionstag und werden im wahrsten Sinne des Wortes dafür Rechnung tragen, daß keine Apotheke den Tag der Apotheke vergessen kann. Einem Ondit zufolge, sollen sogar im einen oder anderen Fall die Fahrer der Lieferfahrzeuge die Buttons am 10.September anstecken. Auf den Dekowettbewerb, der vom Bundesverband Phagro mit 3000 DM ausgestattet wurde, haben wir bereits hingewiesen. Die ABDA ist auf die Fotos schon sehr gespannt.
Über Maßnahmen der Arzneimittel-Hersteller, die ebenfalls von ihren Verbänden über den Tag der Apotheke informiert wurden, konnten wir bisher noch nichts in Erfahrung bringen. Aber vielleicht ist hier ja auch noch die eine oder andere Überraschung geplant.l

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