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Wieder hohe Steigerungsraten

BONN (im). Die Rauschgiftkriminalität konnte noch nicht gestoppt werden. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Delikte um fast zehn Prozent auf 205.099, so der Bundesinnenminister im jüngsten Jahresbericht zur Kriminalitätslage in Deutschland.


Vor allem die Zunahmen bei den Straftaten mit Kokain (22.784 Fälle), Cannabis (91.352) und Heroin (54429) seien auffallend, so Manfred Kanther in dem 97er Bericht, den er am 4. August in Bonn vorstellte. Mit zweistelligen Prozentzahlen gegenüber dem Vorjahr seien auch die Verstöße mit Amphetaminen gestiegen, dagegen die mit LSD gesunken. 1997 seien 1501 Rauschgifttote gezählt worden.
Mehr als die Hälfte der Rauschgiftsicherstellungen betrafen Haschisch, Marihuana oder Cannabispflanzen. Insgesamt seien fast 11,5 Tonnen Haschisch und Marihuana, die überwiegend aus den Niederlanden hierhin geschmuggelt würden, aufgefunden worden.
1997 sei in 9509 Fällen (1996: 10113) insgesamt 722,2 Kilogramm Heroin sichergestellt worden, ein Jahr zuvor waren es 898,2 kg. Heroin werde bevorzugt über die Balkanroute geschmuggelt oder in den Niederlanden beschafft. Von Kokain, das bevorzugt aus Kolumbien eingeführt werde, fanden die Zöllner 1721,2 Kilogramm, 1373,1 kg waren es ein Jahr zuvor.
Von synthetischen Betäubungsmitteln, illegal vor allem aus den Niederlanden geschmuggelt, seien ebenfalls höhere Mengen sichergestellt worden, Zahlen dazu fehlen jedoch.
Nach Worten von Kanther sind insbesondere Kontrollen an den Binnengrenzen in der Europäischen Union und hier an der deutsch-niederländischen Grenze sowie den Flughäfen wichtig. Auf einige Probleme habe die jüngste Änderungsverordnung im Betäubungsmittelrecht reagiert, die Herstellung und Vertrieb mit zwölf synthetischen Drogen, mit denen als Ecstasy-Zubereitungen gedealt worden sei, verboten. Auch solle zum Beispiel der illegale Cannabisanbau durch das Unterstellen der Cannabissamen unter die BtM-Vorschriften bekämpft werden.l

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