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Blutspenden - jeder kann einmal darauf angewiesen sein


DÜSSELDORF (ak). Jeden Tag benötigt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) allein in Nordrhein-Westfalen rund 3500 Blutspender, um den Bedarf der Krankenhäuser im Land zu decken. Nicht immer wird die erforderliche Menge erreicht. Besonders in den Schulferien geht die Zahl der Blutspender rapide zurück. Es kommt zu Engpässen bei der Versorgung mit Frischblutkonserven. Bei einer Katastrophe - wie vor wenigen Wochen in Eschede - könnte das schreckliche Folgen haben. Vor diesem Hintergrund startet in den rund 5000 Apotheken in Nordrhein-Westfalen jetzt eine Aufklärungsaktion zum Thema Blutspende. Auch die Apotheker im Kammerbezirk Nordrhein machen mit. Ab sofort liegen in allen Apotheken kostenlose Info-Broschüren bereit. Für die Kinder gibts ein Malbuch.
"Blutspenden sind für uns alle wichtig", betont Georg Kuchler, Pressesprecher der Apothekerkammer Nordrhein. "Unfälle oder Krankheiten können jeden treffen, das heißt: Jeder kann von einer Minute zur anderen auf die Blutspende seiner Mitmenschen angewiesen sein." Nur 4,3Prozent der Einwohner Nordrhein-Westfalens haben im vergangenen Jahr Blut gespendet. Zu wenig! Wenn dann, wie jetzt im Sommer, viele Spender verreist sind, wird es schon mal eng. "Damit in allen Blutgruppen genügend Einzelpräparate verfügbar sind, muß in den Kühllägern der Blutspende-Institute ein Drei-Tages-Vorrat vorhanden sein", erklärt Georg Kuchler. Wird diese Zahl unterschritten, entstehen sofort Engpässe bei seltenen, insbesondere den Rhesus-negativen Blutgruppen, so der Apotheker.
Der häufigste Grund, warum Menschen nicht Blut spenden, ist Angst: Angst davor, während der Spende umzukippen, Angst vor der Nadel, Angst vor einer Aids-Infektion. "Wir können nur deutlich darauf hinweisen, daß man sich beim Blutspenden nicht infizieren kann", sagt Georg Kuchler. Die Angst vor einer möglichen Ohnmacht ist ebenfalls unbegründet: Jeder Spendenwillige wird vorher untersucht, um festzustellen, ob er die Spende vertragen wird. Auch der Nadelstich tut nicht besonders weh. Im übrigen kommen 90Prozent der Blutspender immer wieder. Freiwillig und bis zu viermal im Jahr. Die Info-Broschüre, die in den Apotheken an Rhein, Ruhr und Wupper ausliegt, beantwortet Fragen zum Thema Blutspende und klärt ausführlich über Risiken und Nebenwirkungen auf.

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